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Berlin: Nach Erd-, Heidel- und Himbeeren können Pflückfreudige jetzt auch auf Apfelplantagen ernten gehen

Am besten schmecken die Äpfel bekanntlich frisch gepflückt. Kein langer Transport, kein Kühlhaus, keine Verpackungsmaschine und kein langes Liegen im Supermarktregal mindern Qualität und Frische.

Am besten schmecken die Äpfel bekanntlich frisch gepflückt. Kein langer Transport, kein Kühlhaus, keine Verpackungsmaschine und kein langes Liegen im Supermarktregal mindern Qualität und Frische. Doch leider sind auch in Brandenburg die Zeiten fast vorbei, als man sich auf langen Apfelbaumalleen die Rucksäcke problemlos füllen konnte. Der Spaß findet heute in geordneten Bahnen statt: Obstbauern öffnen ihre Plantagen für Selbstpflücker. Mit einem Korb unter dem Arm können so wie früher die schönsten Früchte gesucht und gepflückt werden.

Für die meisten Obstbauern rings um Berlin sind die Selbstpflücker aus der Betriebsrechung nicht mehr wegzudenken. "Der Handel zahlt mir für das Kilo im Schnitt nur 25 Pfennige, von den Selbstpflückern nehmen wir zwischen 1,50 und zwei Mark", sagt Ulrich Biswanger vom Obstgut Marquardt in Satzkorn, direkt an der B 273, unweit der Autobahnausfahrt Potsdam-Nord. Der Kunde macht dennoch seinen Schnitt, denn die Preise im Handel liegen weit darüber. Wichtiger ist den meisten Pflückern ohnehin die Frische. "Bei uns findet man noch die alten Sorten, denn die meisten Apfelbäume sind zu DDR-Zeiten gepflanzt worden", berichtet Biswanger, der mit drei anderen Gesellschaftern das Obstgut bewirtschaftet. 20 Prozent der auf 500 Tonnen geschätzten Ernte in Satzkorn werden über den Direktverkauf abgesetzt. Im Vorjahr wurden hier noch etwas mehr als 800 Tonnen von den Bäumen geholt.

Dieser Rückgang entspricht dem Durchschnitt im Lande. Kühle im Mai und die Trockenheit im Juli waren dafür ausschlaggebend. In Brandenburg werden auf rund 1900 Hektar Äpfel angebaut. Damit entfällt fast die Hälfte der 3900 Hektar großen Obstanbaufläche auf den Apfel. Doch in den Geschäften liegen nur acht bis zehn Sorten. Vor allem EU-Normen, die Farben, Fließbandtauglichkeit und Lagerfähigkeit vorgeben, haben dazu geführt. Dabei sind in Deutschland 2500 Sorten bekannt. 1000 davon bewahrt die Landesanstalt für Gartenbau in Müncheberg vor dem Aussterben.

Ste

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