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Brandenburg in Tüten. "Mark Brandenburg" gehört zu den größten Regionalmarken Deutschlands.

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Nach Etikettenschwindel bei Milch: Jetzt kommt wieder Brandenburg in die Tüte

Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden des Etikettenschwindels bei der Molkerei "Mark Brandenburg" stammt die Milch wieder ausschließlich wieder von Kühen aus der Region.

Ihr deutsches Auto kommt zwar aus Spanien und ihr Markenfernseher aus der Türkei – trotzdem waren viele Kunden sauer, als bekannt wurde, dass Milch der Sorte „Mark Brandenburg“ gar nicht aus der Region stammt. Mit dem Ärger dürfte es nun vorbei sein. Eine Molkerei im südbrandenburgischen Elsterwerda liefert wieder die passende Milch zur Marke, nachdem die Namensrechte samt Fabrik an die hessische Odenwald Früchte GmbH verkauft worden sind. Die frische Milch kommt bereits seit April aus dem Werk, es fehlte bislang noch die H-Milch. Mehrere Millionen Euro flossen daher aus Hessen nach Brandenburg - für eine Produktionsanlage.

Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele hatte 2012 aufgedeckt, dass für Mark Brandenburg vor allem Kühe aus NRW gemolken wurden. In die Tüten kam das Ganze dann obendrein in Köln, ließ der milchtrinkende Vegetarier wissen. Damals gehörte die Marke noch zum niederländischen Konzern Royal Friesland Campina. Sogar ein Gericht wurde bemüht, das Campina dazu verpflichtete, einen Hinweis auf die Packungen zu drucken, dass Kölner Milch im Mark-Brandenburg-Tetrapack schwappte. Die Empörung um den Etikettenschwindel führte nun mit zweijähriger Verzögerung zum Ziel. Bleibt noch die Frage, ob die Milch auch wirklich aus Brandenburger Eutern stammt: Sie komme aus dem Großraum der Molkerei, teilt Eigner Odenwald mit. Der nächstgelegene Milchhof sei beispielsweise nur drei Kilometer entfernt.

Ein kleines Problem gibt es jedoch: Elsterwerda liegt nicht allzu weit von der sächsischen Landesgrenze entfernt - und gehörte sogar einst zum Reich der Dresdener Könige. Aber das war vor dem Wiener Kongress - und die Geschichte hat nun wirklich schon einen Bart. Oder besser: Milchbart.

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