zum Hauptinhalt

Berlin: Nach Großfeuer in Wedding: Polizei sucht Jugendgruppe

Bauaufsicht prüft Abriss des Gebäudes, in dem sich der Autoteilehandel „Tip“ befand

Nach dem Großfeuer eines siebenstöckigen Eckhauses in Wedding in der Silvesternacht, in dem auch eine Filiale des Autoteilhandels „Tip“ untergebracht war, hat die Polizei eine Spur. Etwa sieben bis zehn Jugendliche sind am Tatort von Zeugen gesehen worden, die gezielt mit Schreckschusswaffen und pyrotechnischer Munition auf die Scheiben des Autoteilehandels an der Schulzendorfer Straße/Ecke Müllerstraße geschossen hatten. „Durch weitere Schüsse der Jugendlichen ist dann der Brand verursacht worden“, sagte ein Polizeisprecher. Die Kripo vermutet, dass die Jugendlichen in der Umgebung wohnen und zu einer dort „regelmäßig auftretenden Gruppe gehören“. Sie sollen 14 bis 20 Jahre alt und ausländischer Herkunft sein. Weitere Zeugen sollen sich unter der Rufnummer 4664 912301 melden.

Das Feuer war, wie berichtet, gegen 0.50 Uhr am Neujahrsmorgen ausgebrochen. Rund 150 Feuerwehrleute rückten an, um die Flammen zu bekämpfen. Sie retteten zwölf Menschen, die sich in ihren Wohnungen über dem Geschäft befanden. Zehn der Geretteten wurden durch Rauchgas verletzt und kamen ins Krankenhaus. Das Gebäude ist einsturzgefährdet. Die meisten Mieter sind bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Zwei Bewohnern vermittelte das Bezirksamt einen Platz in Notunterkünften.

Riesige Holzplatten verdecken nun die untere Etage des ausgebrannten Eckhauses. Der Chef der Bauaufsicht in Mitte, Karl-Friedrich Metz, sagte: „Wir prüfen derzeit, ob das Gebäude abgerissen werden muss.“ Das hänge davon ab, wie sehr die Stahlbeton-Träger durch das Feuer angegriffen worden sind. „Wann wir ein Ergebnis haben, kann ich noch nicht sagen.“ Wie hoch der Schaden ist, konnte Metz ebenfalls nicht beziffern. Der Geschäftsführer des Autoersatzteilehandels war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Zur Startseite