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Andreas Geisel wehr sich gegen Kritik von Wolfgang Wieland.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Nach Kritik des Grünen Wolfgang Wieland: Keine Zeit? Geisel weist Vorwürfe zurück

Wolfgang Wieland warf dem Bausenator vor, wegen Wahlkampfterminen nicht mit dem Flüchtlingsbeirat sprechen zu wollen. Geisel reagiert "angefasst".

Eines ist bei so ziemlich jedem Wahlkampf sicher. Egal was passiert oder schiefläuft, irgendjemand wird das aufgreifen und jemand anderem vorhalten. Und der oder diejenige wird dann ebenso reflexhaft entgegnen: Jetzt wird das Thema für den Wahlkampf instrumentalisiert, obwohl es gar kein Thema sei. Und so geht es hin und her wie beim Tennis, bis der Ball im Aus landet.

Den ersten Aufschlag hatte am Montag Wolfgang Wieland von den Grünen. Er warf Bausenator Andreas Geisel (SPD) vor, dieser habe ein Gespräch mit dem Flüchtlingsbeirat über Wohnungsbaumaßnahmen abgelehnt, „weil er so viele Wahlkampfverpflichtungen hat“. Und um dem Aufschlag den nötigen Spin zu geben, legte er nach: „Das ist das erste Mal, dass ein Senatsmitglied nicht mit dem Beirat sprechen will – eine Brüskierung."

Der Vorwurf Wieland sei eine "steile These"

Für einen Bausenator wäre das ein ziemliches Ding. Entsprechend irritiert zeigte sich Geisel auf Nachfrage. Er sei „ein bisschen angefasst“, sagt der Senator. Immerhin sitze er regelmäßig mit dem Beirat zusammen, zuletzt im April, und dann auch noch am gestrigen Nachmittag. Der Beirat habe ihm zwei Termine vorgeschlagen, die Geisel aber schlicht nicht habe wahrnehmen können.

Einmal wegen einer Senatssitzung – dort hat er Anwesenheitspflicht – und dann noch für den morgigen Mittwoch. Da hatte Geisel bereits für eine Podiumsdiskussion im Verlagshaus des Tagesspiegels zugesagt. Beides betrachtet wenigstens der Senator nicht als Wahlkampf, deshalb sei der Vorwurf Wielands eine „steile These“. Und dann, mit nur wenigen Worten, spielt Geisel den Ball zurück zu Wieland: „Der befindet sich ja offenkundig selbst gerade im Wahlkampf.“
Nun setzt Geisel aber erst einmal auf Abkühlung, er wolle die Sache nicht eskalieren lassen. Deshalb habe sein Büro dem Flüchtlingsbeirat mehrere Terminvorschläge gemacht. Die Kräfte aller Beteiligten müssen schließlich noch eine Weile halten, es läuft gerade erst der erste Satz.

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