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Mit ihrer Abseil-Aktion sorgten die Aktivisten für eine Sperrung der A103.

© Carsten Koall/dpa

Update

Autobahn in beide Richtungen gesperrt: Klimaaktivisten seilen sich über A103 ab

Umweltaktivisten haben sich von einer Brücke über der Autobahn abgeseilt. Am Morgen gab es bereits Blockaden auf der A100.

Umweltaktivisten haben am Freitag in Berlin mit mehreren Aktionen für Klimagerechtigkeit demonstriert. Am Nachmittag seilten sich zwei Personen von der Friedenauer Brücke über der A103 ab. Dabei zeigten sie ein großes Transparent mit der Aufschrift „Abhängen ist kein Verbrechen“. Die Polizei sperrte die Autobahn in beide Richtungen.

Sie protestierten für eine Verkehrswende und „gegen die Kriminalisierung von Umweltaktivismus“. Hintergrund waren mehrere für Freitag angesetzte Gerichtsverhandlungen gegen Klimaschützer. „Wir sind solidarisch mit allen Menschen, die Autobahnen blockiert haben“, sagte ein Redner auf einer Kundgebung mit rund 25 Teilnehmern. „Große Probleme brauchen große Aufmerksamkeit.“

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Nach rund 30 Minuten wurde die Abseil-Aktion beendet. Mittlerweile sei die Autobahn wieder freigegeben, so die Polizei. Die Aktion war im Vorfeld bei der Versammlungsbehörde angemeldet worden.

Bereits am Morgen hatten Aktivisten der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ erneut an mehreren Stellen die A100 und deren Zufahrtswege blockiert. Sie schütteten zuvor von Supermärkten weggeschmissene Lebensmittel auf die Fahrbahn. „Jeden Tag wird in Deutschland eine LKW-Ladung voll Lebensmittel weggeschmissen“, sagte eine Sprecher der Gruppe. Die Aktivisten fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine sofortige Agrarwende, um Klimagase aus der Landwirtschaft zu mindern.

Nach Polizeiangaben hatten sich einige Protestler an die Fahrbahn geklebt. Es kam zu Staus im Berufsverkehr. Die Polizei nahm 33 Personen fest und leitete Strafverfahren ein.

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Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete von wütenden Autofahrern und Gehupe. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) twitterte mehrfach von Staus, die teilweise bis zu 40 Minuten dauerten. „Weiterhin ist mit überraschenden Blockaden zu rechnen“, hieß es.

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Die Protestaktionen spielten sich vor allem im Nordwesten Berlins ab, unter anderem in Charlottenburg an der Seestraße, am Jakob-Kaiser-Platz und am Kaiserdamm. Nach einer Mitteilung der Initiative waren auch Aktionen in Hamburg und Frankfurt geplant.

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Berichte, wonach Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes durch die Aktion behindert worden seien, dementierte ein Feuerwehr-Sprecher. „Aber natürlich kann es immer zu Verzögerungen bei Rettungseinsätzen kommen, wenn es auf der Stadtautobahn Stau gibt.“

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Ein Video von einer Blockade in Steglitz vom Mittwoch vergangener Woche hatte Empörung ausgelöst. In dem 21 Sekunden langen Clip ist zu sehen, wie die Polizei an der zweispurigen Abfahrt von der A103 mehrere Aktivisten von der Straße zerrt, während im Hintergrund ein Rettungswagen (RTW) im Stau steht und das Martinshorn eingeschaltet hat.

Die Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ kämpft seit Wochen mit Blockaden gegen Lebensmittelverschwendung und den „drohenden Klimakollaps“. Nach dem Polizistenmord von Kusel hatten sie erklärt, zunächst aus Respekt vor den getöteten Beamten von weiteren Blockaden abzusehen. Damit ist nun offenbar Schluss. Für kommende Woche sind bereits die nächsten Aktionen angekündigt. (mit dpa)

Jonas Fedders

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