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Check-in am Airport Tegel.

© Maurizio Gambarini/dpa

Nach Sturmtief "Niklas": Immer noch 400 Koffer in Berlin-Tegel

Vor einigen Tagen hatten wir berichtet: Noch etwa 300 Koffer liegen unzugestellt in Tegel. Wir korrigieren: Es sind sogar 400 Gepäckstücke. Und jetzt spielen auch noch die Probleme bei der Post eine Rolle.

Es klappt nicht – selbst wenn in Tegel die Eigentümer der nicht ausgelieferten Gepäckstücke ermittelt sind, die nach dem Sturm "Niklas" am 31. März und in den Tagen danach auf dem Flughafen hängen geblieben sind. Dieter Bärtel erhielt seine drei Koffer erst am Donnerstag, obwohl sie nach Angaben von Air Berlin bereits am 6. April verschickt worden waren. Wahrscheinlich lagerten sie in einem Paketzentrum der Post zwischen, wo es, wie berichtet, ebenfalls erhebliche Rückstände beim Ausliefern gibt.

Andere Suchende müssen noch länger auf ihr Gepäck warten. Eine Sprecherin des Unternehmens Globe Ground, das fürs Gepäck zuständig ist, korrigierte am Freitag frühere Angaben. Nicht 300, sondern 400 Gepäckstücke stapelten sich immer noch auf dem Flughafen, sagte sie.

In den meisten Fällen liege keine Verlustmeldung vor. Wahrscheinlich stammen sie aus Flugzeugen, die auf anderen Flughäfen nicht ausgeladen werden konnten. Allein in Tegel strandeten deshalb rund 6000 Gepäckstücke. Bei der Suche nach den Eigentümern arbeite man mit dem weltweiten Gepäckermittlungssystem „World Tracer“, sagte die Sprecherin. Dies führe aber nur zum Erfolg, wenn der Verlust gemeldet worden sei.

Es gibt aber auch Fälle, bei denen es den Fluggästen ohne Gepäck nicht möglich war, den Verlust mitzuteilen. Wegen des Andrangs am Schalter, immerhin hatten 2000 Passagiere ihr Gepäck vermisst, erhielten einige Fluggäste nur ein Formular, das sie später faxen sollten. Die Anschlüsse waren aber überlastet, wie die Sprecherin bestätigte. Auf das dann als Mail verschickte Formular habe es keine Antwort gegeben, klagt eine Familie.

Die Gewerkschaft Verdi wirft dem Unternehmen vor, die Probleme selbst verursacht zu haben – durch die Kündigung erfahrener Mitarbeiter und die Gründung neuer Tochtergesellschaften, bei denen die Beschäftigten weniger verdienten. Die Globe-Ground-Sprecherin erklärte, man habe Sonderschichten eingelegt und Mitarbeiter von anderen Standorten eingesetzt. Die Verdi-Vorwürfe wies sie zurück.

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