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Nach Tod eines Löwen-Jungen: Zoochef Blaszkiewitz wehrt sich gegen Inzucht-Vorwürfe

Inzucht bei Zoo-Tieren aus finanziellen Gründen? Diesen Vorwurf erhebt die Grünen-Politikerin und Tierschutzexpertin Claudia Hämmerling gegen den Berliner Zoo. Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz setzt sich nun zur Wehr.

Von Sandra Dassler

Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz hat am Mittwochabend schwere Vorwürfe der Grünen-Politikerin Claudia Hämmerling zurückgewiesen. Die Tierschutzexpertin hatte den Berliner Zoo beschuldigt, aus finanziellen Gründen Inzucht zu betreiben. „Man nimmt die damit oft verbundenen Risiken in Kauf, um süße Tierbabys als Besuchermagneten zu haben“, sagte sie dem Tagesspiegel.

Hintergrund ist der Tod des zweijährigen Löwenjungen Miron, dessen Elterntiere Geschwister sind. Der Zoo hatte Miron in der vergangenen Woche einschläfern lassen müssen, weil in seinem Gehirn Knochensplitter waren, wie Blaszkiewitz bestätigte.

Dem Tagesspiegel sagte der Zoochef: „Mirons Elterntiere Aketi und Aru sind tatsächlich Geschwister. Aber das war nicht der Grund für die Krankheit des Löwenjungen, dann hätte sein Bruder ja die gleichen Symptome aufweisen müssen.“ Blaszkiewitz betonte, dass die Erzeugung von Nachkommen eine grundlegende Aufgabe eines Zoos sei. „Außerdem ist Inzucht bei Tieren nicht ungewöhnlich.“ Claudia Hämmerling sieht das völlig anders. Der Bruder von Miron sei nach Berichten von Zoobesuchern ebenfalls nicht gesund gewesen, sagte sie: „Warum hat man ihn denn sonst so weit weg, bis nach Nikaragua geschickt?“

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