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Berlin: Nachbarn unter einem Dach

Die Flamen luden zu ihrem Feiertag in die belgische Botschaft ein

Man sieht dem nüchternen Kubus der belgischen Botschaft in der Jägerstraße nicht an, dass er ein kompliziertes Innenleben beherbergt. Nur die Fahne mit dem schwarzen Löwen, die am Donnerstag neben den belgischen Farben gehisst war, deutete darauf hin. Sie hing dort für die Flämische Gemeinschaft – der Löwe ist das Wappentier Flanderns –, die in der Botschaft ebenfalls vertreten ist, als Teilstaat des Königreichs Belgien, neben Wallonien, dem anderen Teilstaat. Der 10. Juli ist ihr Feiertag; ihm galt der Empfang an diesem Abend. Belgiens Botschafter Lode Willems hielt sich also diskret im Hintergrund und überließ das Feld dem Repräsentanten Flanderns, Edi Clijsters. Der, ein wahrer Troubadour des belgischen Föderalismus, empfahl der Aufmerksamkeit der Gäste das kunstvolle Gefüge von Regionen und Gemeinschaften, mit dem Belgien seine Vielfalt bändigt, um dann seinem Wirtschaftskollegen Luc Strybol zu Wort kommen zu lassen. Denn der konnte loben, was an der 6Millionen-Provinz vor allem zu loben ist: ihre wirtschaftliche Stärke. Mit bedauerndem Seitenblick auf Deutschland: Denn, so Strybol, staatsheraldisch, „wenn der Adler weint, wimmert der Löwe“. Rdh.

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