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Berlin: Nachfolger dringend gesucht PDS-Fraktionschef Wolf:

Notfalls auch ein Parteiloser

Die PDS wünscht sich vieles, und vor allem hofft sie. Zum Beispiel auf „eine prominente Neubesetzung im Amt des Wirtschaftssenators, die möglichst von außen kommt“, wie es im Fraktionsvorstand am Donnerstag hieß. Aus sich selbst schöpfen, das will man nur ungern. Man suche einen Kandidaten, sagte auch PDS-Fraktionschef Harald Wolf am Tag nach dem Rücktritt von Gregor Gysi, „der kompetent ist und etwas vom Geschäft versteht“. Auf die Frage, warum er kein Parteibuch als Voraussetzung genannt habe, antwortete Wolf: „Man kann auch ohne unser Parteibuch zu haben, kompetent sein und etwas vom Geschäft verstehen.“ Damit habe er jedoch noch nicht gesagt, dass die PDS einen parteilosen Nachfolger für Gysi suche. „Aber auch nicht ausgeschlossen.“

Die Nachfolgersuche gestaltete sich einen Tag nach dem plötzlichen Abgang des populären Senators erwartungsgemäß sehr schwierig. Abgesagt hat bereits der Brandenburger PDS-Chef Ralf Christoffers, der auch wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Potsdamer Landtag ist. Wie immer wird der der PDS-Politikern Christa Luft genannt. Und immer wieder werden Wolf und der Landesvorsitzende Stefan Liebich gefragt, ob sie das Amt übernehmen werden.

Die Gremien entscheiden – und bis am Donnerstagabend hatten noch nicht alle Gremien getagt. Gebetsmühlenartig wiederholten Wolf und Liebich am Mittag ihre Antwort auf die Fragen. Zu einer kategorischen Absage ließ sich jedoch keiner der beiden verleiten. Denn ob einer von ihnen doch das Amt wird übernehmen müssen, hängt vom Erfolg der gerade erst begonnenen Suche ab. „Ich halte es zwar mit Peter Struck“, sagte Wolf. Der SPD-Politiker hatte die Devise ausgegeben, ein Fraktionsvorsitzender könne jeden Job übernehmen, und war kürzlich Bundesverteidigungsminister geworden. „Aber da heute nicht das Amt eines Verteidigungssenators zu besetzen ist, ist es nicht zwangsläufig so, dass ich den Posten übernehmen muss.“ Man sei sich bewusst, dass der Nachfolger zügig präsentiert werden muss, betonten Wolf und Liebich. Eine Entscheidung noch am Donnerstagabend jedoch sei unwahrscheinlich. Barbara Junge

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