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Allein 65 Biere rein handwerklicher Herstellung sollen hier vom Hahn fließen.

© dpa

Nachtleben in Berlin: Amerikanische Brauerei in Mariendorf eröffnet

Die „Stone Brewing World Bistro & Gardens“ auf dem alten Gelände des Gaswerks bietet Platz für 1200 Gäste. Zwischen Bäumen und Rasenhügeln kann man dort allein 65 verschiedene Craft-Biere probieren.

Craft Beer ist ein heißes Thema. Zwar weiß niemand, wie sich ein solches handwerklich gebrautes Bier neuer Mode genau vom althergebrachten unterscheiden lässt – aber Berlin ist auf jeden Fall weit vorn dabei. Das liegt daran, dass Greg Koch, der Chef und Mitgründer der „Stone Brewing Company“ aus San Diego, sich in die Stadt verliebt hat. Nach einem vorsichtigen „Soft Opening“ ist sein riesiges Brauerei-Restaurant in Mariendorf, eine 25-Millionen-Euro-Investition, nun seit Mittwoch offiziell geöffnet. Die schiere Größe des abgelegenen Projekts und das erfolgsgewohnte Auftreten haben Koch schon den Titel „Bierjesus von Mariendorf“ eingebracht. Am liebsten zeigt er sich mit seinem berühmten „Arrogant Bastard Ale“.

Greg Koch, Chef und Mitgründer der „Stone Brewing Company“, zeigt sich bevorzugt mit einem Glas „Arrogant Bastard Ale“.
Greg Koch, Chef und Mitgründer der „Stone Brewing Company“, zeigt sich bevorzugt mit einem Glas „Arrogant Bastard Ale“.

© Mike Wolff

Naturnah, verspielt und luftig

Der offizielle Name des Projekts klingt nicht wirklich nach Mariendorf: „Stone Brewing World Bistro & Gardens“. Im 115 Jahren alten, 2400 Quadratmeter großen Gebäude und den angrenzenden Gärten finden 1200 Gäste Platz, es sind aber auch intimere Räume wie die „Library Bar“ und ein separater Veranstaltungssaal eingeplant. Die Gestaltung ist naturnah, verspielt und luftig, weit entfernt von Anklängen an Hofbräuhaus und Oktoberfest, es wurden Bäume gepflanzt, Wege und Rasenhügel angelegt und riesige Findlinge gesetzt. In den Worten Kochs handelt es sich um ein „Weltklasseziel zum Entspannen in kreativ gestalteter, umweltfreundlicher Umgebung“.

Die Adresse „Im Marienpark 24“ dürfte auch bei routinierten Taxifahrern noch Ratlosigkeit auslösen. Es handelt sich um das alte Gelände des Gaswerks Mariendorf an der Grenze zu Lankwitz, das gegenwärtig zu einem Gewerbestandort entwickelt wird und eher notdürftig an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen ist. Die Brauerei will aber nicht nur zum lokalen gastronomischen Großversorger aufsteigen, sondern von der gläsernen Produktionsstätte mit der 100-Hektoliter-Anlage aus auch ihre Kunden in ganz Europa versorgen.

Vom asiatischen Schweinebauch bis zu Berliner Spezialitäten

Gegessen und getrunken wird hier tatsächlich in Dimensionen, die für Berlin ungewöhnlich sein dürften. Allein 65 Biere rein handwerklicher Herstellung sollen vom Hahn fließen, zahlreiche andere aus aller Welt, in Flaschen abgefüllt, stehen auf der Liste, zudem will man eine Auswahl hochwertiger Weine anbieten. Für die Leitung der Küche wurde Robert Hilges verpflichtet, ein Bankett-Spezialist, der schon in den Diensten von Adlon und Ritz-Carlton stand und hier nun die Idee des „World Bistro“ in die Tat umsetzen soll.

Das Gelände ist luftig und naturnah, aber schwer mit Bus und Bahn zu erreichen.
Das Gelände ist luftig und naturnah, aber schwer mit Bus und Bahn zu erreichen.

© dpa

Seine Speisekarte reicht von asiatisch inspiriertem Schweinebauch über marokkanisch gewürztes Rind bis zu Berliner Spezialitäten wie dem Hauptstadtbarsch, zudem will er die Stone-Klassiker wie „Barbecue Duck Tacos“ und die mit Cheddar und Knoblauch gewürzte Biersuppe in die Stadt bringen. Die Zutaten sollen überwiegend aus der Umgebung kommen wie das Rind vom „Landwerthof“, die ethische Fundierung zeigt sich in Details wie jenem, dass der Nizzaer Salat nicht klassisch mit Thunfisch, sondern mit Lachs angerichtet wird.

Im Marienpark 22, Mariendorf, täglich 12-24 Uhr, Tel. 2124340, stonebrewing.eu

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