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Nahverkehr: Eine nach der anderen: Jetzt wird an der U 2 gebaut

Ab Montag ist die Linie vier Tage lang unterbrochen, 2009 sogar wochenlang Die gute Nachricht: Nach vier Monaten fährt die U 1 ab Freitag wieder durch

Hunderttausende BVG-Fahrgäste können aufatmen: Nach vier Monaten Bauzeit soll die U 1 ab Freitag früh wieder wie gewohnt zwischen Warschauer und Uhlandstraße fahren – auf rundum erneuertem Viadukt mit leiseren Gleisen zwischen Halleschem und Kottbusser Tor und durch einen sanierten Tunnel zwischen Uhlandstraße und Wittenbergplatz. Die zeitraubende Zuckelei mit den Ersatzbussen entfällt.

Auf die gute Nachricht folgen allerdings zwei schlechte: Weil an der Klosterstraße Weichen erneuert werden, fährt von diesem Montag früh an die U 2 vier Tage lang nicht zwischen Alexanderplatz und Spittelmarkt. Bis Donnerstagabend muss auf Ersatzbusse umgestiegen werden, die am Alex in der Grunerstraße und am Spittelmarkt in der Gertraudenstraße, Ecke Seydelstraße abfahren. Auf ihrer übrigen Strecke fährt die U 2 wie gewohnt.

Im nächsten Jahr steht den Passagieren am nordöstlichen Abschnitt der U 2 dann eine wochen- oder gar monatelange Sperrung bevor. Die Trasse durch Prenzlauer Berg gehört ebenso wie die U 1 durch Kreuzberg zu den am stärksten frequentierten Linien der BVG – und ist mit 95 Jahren nur wenig jünger als die jetzt sanierte „Stammstrecke“ durch Kreuzberg. Und weil auch die U 2 auf einem Viadukt fährt, sind Spursperrungen und Staus auf der Schönhauser Allee absehbar. Die dürften auch Ersatzbusse und die parallel fahrenden Straßenbahnen bremsen.

Nach Auskunft der BVG werden zurzeit die Bauarbeiten geplant; vor dem Frühjahr soll es garantiert nicht losgehen, und rechtzeitig informiert würden die Fahrgäste auch. Allerdings sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz schon jetzt: „Es wird noch mal heftig werden.“

Heftig war es auch schon im Sommer 2000, als dieselbe Strecke schon einmal gut zwei Monate lang zwischen Pankow und Rosa-Luxemburg-Platz gesperrt war. Damals mussten die Stützen unter dem Viadukt neu justiert werden, die sich im Laufe der Jahre geneigt hatten. Und auch im Mai 2007 fuhr die U 2 mehrere Wochen lang nicht, weil an den Gleisen gebaut wurde.

Wenn nur kurze Gleisabschnitte erneuert werden müssen, schafft das die BVG mitunter auch an einem Wochenende, aber Grundsanierungen dauern Monate. Anders als die S-Bahn, die ihre Arbeiten meist über viele Nächte und Wochenenden hinzieht, entscheidet sich die BVG eher für Komplettsperrungen – vorzugsweise zu Ferienzeiten.

Allerdings täuscht der subjektive Eindruck, dass fast jedes Jahr auf denselben Abschnitten gebaut wird: Es sind jeweils verschiedene Abschnitte derselben Linie. Eine Komplettsanierung ganzer Strecken auf einen Schlag sei logistisch nicht zu machen, hieß es kürzlich bei der BVG: Weder könne man derart große Baustellen betreiben, noch sei der Ersatzverkehr mit Bussen dann noch zu bewältigen.

Immerhin läuft bei der U 55 jetzt alles nach Plan: Am Wochenende vor der Leichtathletik-WM, also am 8./9. August 2009, soll der Abschnitt vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor mit Zwischenstopp am Bundestag eröffnet werden, sagt BVG-Sprecherin Reetz. Sie kündigt „drei wirklich außergewöhnlich schöne Bahnhöfe“ an, die viele Neugierige in die Kanzler-U-Bahn locken sollen. Insgesamt rechne man mit zweieinhalb Millionen Fahrgästen im Jahr.

Beim ab 2010 vorgesehenen Weiterbau der Linie bis zum Alex wurde dagegen aus Kostengründen auf die teilweise von Stararchitekten geplanten Prachtbauten verzichtet.

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