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Die Tram vom Hauptbahnhof soll zum U-Bahnhof Turmstraße verlängert werden.

© imago/Jürgen Heinrich

Nahverkehr in Berlin: Berlins neue Tram-Projekte kommen voran

Für drei Tram-Projekte laufen jetzt die Planverfahren, nur die Verlängerung der Tram 62 lässt noch auf sich warten. Eine Zwischenbilanz.

Das Ziel ist ehrgeizig. Noch in dieser Legislaturperiode, die im Herbst 2021 endet, will der rot-rot-grüne Senat drei Straßenbahnstrecken eröffnen: die Verlängerung vom Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße, die neue Trasse am Ostkreuz und den Lückenschluss zwischen Adlershof und Schöneweide. Für diese Vorhaben laufen inzwischen die Planfeststellungsverfahren. Vom vierten vereinbarten Vorhaben – der Verlängerung der Tram 62 in Mahlsdorf bis vor den Bahnhof – ist kein Planverfahren in Sicht. Klagen sind in allen Zeitplänen noch nicht berücksichtigt.

Turmstraße

Die Einwendungen gegen das Projekt wurden nach Angaben der BVG bearbeitet und an die Planfeststellungsbehörde übergeben. Diese muss die Antworten nun prüfen und einen so genannten Erörterungstermin festlegen, auf dem die Einwender erfahren, wie ihre Anregungen und Bedenken berücksichtigt worden sind. Wie viele es gab, teilte die BVG nicht mit. Auf Informationsveranstaltungen hatte es kaum Kritik an den Plänen gegeben.

Der Erörterungstermin soll noch in diesem Jahr stattfinden. 2019 sollen Leitungsarbeiten erfolgen, 2020 die Gleise gelegt und die fünf Haltestellen gebaut werden. Ende des Jahres soll alles fertig sein. Die 2,1 Kilometer lange Strecke soll rund 20 Millionen Euro kosten. Die Planer rechnen mit rund 10.000 Fahrgästen täglich. In der Hauptverkehrszeit sollen die Bahnen der Linie M 10 alle fünf Minuten fahren.

Ostkreuz

Beim Verlegen der Gleise aus der rund 400 Meter entfernten Boxhagener Straße an den Bahnhof Ostkreuz heran sind die Hürden besonders hoch. Rund 800 Einwendungen hat es gegeben; davon trafen nach Angaben der BVG 500 über Sammellisten ein. Derzeit würden die jeweiligen Stellungnahmen erarbeitet. Wann die Antworten an die Planfeststellungsbehörde gehen können, teilte die BVG nicht mit. Auch diese Strecke soll Ende 2020 in Betrieb gehen.

Anwohner wehren sich dagegen, dass für den Tram-Bau etwa 100 Parkplätze wegfallen, für die es in der Umgebung kaum Ersatz gebe. Zudem befürchten Anwohner zunehmenden Lärm – erst in der Bauzeit und dann durch die Bahnen auf der kurvenreichen Strecke.

Die vorgesehene Trasse biegt an der Holteistraße vom bisherigen Verlauf ab und führt durch die Sonntagstraße direkt zum Ostkreuz und dann weiter bis zur Stammstrecke auf der Marktstraße. Auf Bedenken bei Anwohnern stößt auch das notwendige Fällen von Bäumen. Und einige Anwohner sehen zudem eine höhere Unfallgefahr.

Die neue Strecke soll die Umsteigewege am Ostkreuz verkürzen. Gerechnet wird mit 4400 Fahrgästen täglich. Die 1,2 Kilometer lange Neubaustrecke soll 12,6 Millionen Euro kosten.

Adlershof

Das Planfeststellungsverfahren für den Lückenschluss zwischen der heutigen Endstelle an der Karl-Ziegler-Straße in Adlershof und dem Bahnhof Schöneweide hat Ende Mai begonnen. Die Pläne liegen noch bis zum 10. Juli im Bezirksamt Treptow-Köpenick aus. Danach müssen mögliche Einwendungen bearbeitet werden. Einen konkreten Zeitplan gibt es hier nicht.

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