zum Hauptinhalt
Die Busse der BVG fahren elektrisch. Bei der Suche nach neuen Möglichkeiten sind sie unkreativ.

© Karl-Uwe Heinrich

Nahverkehr in Berlin: Der Bus der Zukunft kommt nicht von der BVG

Bei der Suche nach neuen Antriebstechniken für ihre Busse hinkt die BVG hinterher. Bernd Matthies beklagt die Lustlosigkeit der deutschen Automobilbranche.

Am einfachsten wäre es natürlich, wenn sich Strom so einfach durch die Luft schicken ließe wie das Radioprogramm mit den größten Hits der Achtziger und Neunziger. Wir würden dann zwar den Kopf einziehen müssen, um von den Kilowattmengen nicht getroffen zu werden – aber die Sache mit den Bussen hätte sich erledigt. Die fahren nämlich immer noch nicht richtig elektrisch, speziell der Berliner Versuch mit der induktiven Ladung – wir kennen das von der elektrischen Zahnbürste – floppte.

Das ist vor allem deshalb schade, weil die BVG einen polnischen Hersteller intensiv überredet hatte, das Thema überhaupt anzugehen. Das bedeutete auch: In Deutschland, der Heimat großer Automarken, mochte überhaupt niemand so etwas bauen. Dabei geht es ja nicht einmal darum, schnell von München nach Hamburg zu kommen, sondern um kurze Strecken, an deren beiden Enden Strom im Überfluss aus der Dose käme.

Wer baut den Akku-Bus als Erster?

Klar ist: Der Akku-Bus für den Alltag wird kommen, und er wird in 20 Jahren selbstverständlicher Teil des Verkehrs sein. Die Frage ist nur, wer ihn als Erster baut. Ob unsere großmächtigen Hersteller wieder so lange warten, bis ihnen wie beim Auto ein Außenseiter die Butter vom Brot nimmt? Irgendwie peinlich, dass sie aus den Fenstern ihrer Entwicklungsbüros hämisch nach Berlin gucken und sich freuen, dass das handgestrickte System nicht läuft. Haben wir doch gleich gesagt!  

Nun kommt erst einmal der Gasantrieb. Aber ob der sehr viel Zukunft hat?

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false