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Naturschutz: Ökoverbände:  Feuchtbiotope sind bedroht

Die Berliner Naturschutzverbände werfen Umweltsenatorin Karin Lompscher vor, die letzten Biotope der Stadt zu gefährden.

Mit der ohne Not bereits jetzt eingeleiteten Aufhebung der Wasserschutzgebiete für die seit Jahren stillgelegten Werke Altglienicke, Buch und Jungfernheide schaffe sie vollendete Tatsachen. Eine Reaktivierung sei damit ausgeschlossen, obwohl erst 2011 feststehe, ob die geplante Erhöhung der Fördermengen in den verbleibenden Werken zulässig sei. Besonders die Anhebung der maximalen Fördermengen der Wasserwerke Spandau von 26,4 auf 35,1 Millionen und Friedrichshagen von 45,6 auf 70 Millionen Kubikmeter pro Jahr regt die Naturschützer auf. Die damit verbundene Grundwasserabsenkung gefährde die noch erhaltenen Feucht-Naturschutzgebiete im Norden des Spandauer Forstes und rund um den Müggelsee. Ihnen drohe das gleiche Schicksal wie den Grunewaldseen und -mooren, die nur durch künstliche Einleitung von Havelwasser überleben können. Das bis 2040 ausgelegte Konzept beinhalte überzogene Verbrauchswerte.

Die Verbände hätten alle im Konzept genannten Fördermengen addiert und nicht verstanden, dass es sich um theoretische Höchstwerte handele, sagte ein Sprecher der Wasserbetriebe: Es gehe lediglich darum, die notwendige Flexibilität zu gewährleisten, falls man einzelne Werke wegen Umweltverschmutzungen abschalten muss. Die tatsächliche Fördermenge werde angesichts des rückläufigen Verbrauchs weiter sinken. Eine vorsorgliche Aufrechterhaltung von Wasserschutzgebieten ist rechtlich unzulässig, so die Senatsverwaltung. Man sei gesetzlich verpflichtet, nicht mehr benötigte Bereiche ohne Verzögerung freizugeben. du-

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