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Berlin: Neu auf ganzer Linie

Das geplante Netz der BVG mit neuen Verbindungen und Einschränkungen wird vom Senat zum großen Teil akzeptiert

Das neue Linienkonzept der Berliner Verkehrsbetriebe, intern „BVG 2005 plus“ genannt, hat die erste Hürde geschafft. Die Stadtentwicklungsverwaltung als so genannter Aufgabenträger akzeptiert nach TagesspiegelInformationen im Wesentlichen die von der BVG vorgesehenen umfangreichen Änderungen. Anfang dieser Woche erhält die BVG die Stellungnahme dazu und hat dann bis zum 13. September Zeit, die gewünschten Änderungen ins Konzept einzuarbeiten. Am 12. Dezember soll es eingeführt werden.

Kern sind 24 so genannte neue Metrolinien bei den Bussen und Straßenbahnen, die am Tag alle zehn Minuten unterwegs sein werden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Einschränkungen; auf vielen Strecken fahren Busse gar nicht mehr oder zumindest seltener. Fahrgäste müssen dann häufiger umsteigen.

Ein solches Beispiel ist die Linie 341, die bisher vom U-Bahnhof Turmstraße zum Flughafen Tempelhof fährt. Die nach Ansicht der BVG schlecht ausgelastete Linie wird abschnittsweise durch neue Kiezlinien und mehrere neue Metrobusse ersetzt. Damit sind Institutionen wie die Nordischen Botschaften, die Adenauer-Stiftung, die CDU-Zentrale, das Bauhaus-Archiv, die Arbeitsgerichte am Magdeburger Platz, das Abgeordnetenhaus oder das Willy-Brandt-Haus nicht mehr direkt untereinander oder mit den Bahnhöfen Turmstraße, Hansaplatz, Mendelssohn-Bartholdy-Park, Potsdamer Platz, Anhalter Bahnhof, Hallesches Tor, Gneisenaustraße und Platz der Luftbrücke verbunden. Auch mehrere Schulen liegen an der Strecke.

In Moabit soll eine neue Ringlinie, die nur in einer Richtung fährt, den bisherigen 341er ersetzen. Wer wie bisher weiter will, muss mit der Linie 187 bis zum Landwehrkanal fahren, dort in den M 29 umsteigen, der aber nicht zum Magdeburger Platz fährt, um dann am Anhalter Bahnhof in den M 41 zu wechseln, ehe es am Halleschen Tor mit der U-Bahn weiter geht. Im so genannten Bergmann-Kiez in Kreuzberg wäre nach den ursprünglichen Plänen gar kein Bus mehr gefahren. Jetzt wird die BVG wahrscheinlich auch dort eine Kiezlinie einrichten.

Dieses Beispiel sowie die anderen Einschränkungen seien „zumutbare Verschlechterungen“, argumentiert die BVG. Nur für fünf Prozent der Berliner werde das Angebot in Zukunft schlechter, für 58 Prozent bleibe es gleich und für 37 Prozent werde es besser.

So will die BVG mehr Fahrgäste gewinnen und die Einnahmen um etwa zehn Millionen Euro steigern. Weitere sieben Millionen Euro will sie durch Einschränkungen sparen – vor allem durch größere Fahrtabstände mit längeren Wartezeiten und durch verkürzte Betriebszeiten.

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