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Berlin: „Neu-Helgoland“ wird wie das alte

Richtfest für das wiedererrichtete Ausflugslokal an der Spree in Köpenick / Eröffnung zu Silvester

Es geht weiter - genau wie es Dagmar Tabbert auf der großen Werbetafel am Ende der Odernheimer Straße seit Anfang des Jahres verspricht. Die Eigentümerin des traditionsreichen Ausflugslokals „Neu-Helgoland“, das in der Nacht zum 2. Januar durch einen Brand zerstört wurde, feierte gestern Richtfest. Der Rohbau für die neue Gaststätte an der Müggelspree steht. „Ich bin zufrieden mit dem Verlauf der Bauarbeiten und freue mich schon auf die Wiedereröffnung am 31. Dezember“, sagt die Besitzerin.

Im neuen „Neu-Helgoland“ wird vieles an das einstige historische Lokal erinnern: Es erhält eine grob geputzte Fachwerkfassade, große Veranden und ein Obergeschoss. Verschiedene Wand- und Faltelemente ermöglichen variable Saalgrößen. Auch eine Bühne wird es wieder geben und einen geräumigen Wintergarten mit Blick auf das Wasser. „Wir bieten künftig auch acht Hotelzimmer an“, freut sich Dagmar Tabbert.

In diesen Tagen gestaltet sie mit ihren acht Mitarbeitern den Garten, verlegt Pflastersteine für die Terrasse, pflanzt Sträucher und verpasst einigen geretteten Stühlen einen neuen Anstrich. Die neuen Speisekarten mit den alten deutschen und mediterranen Gerichten sind schon im Druck. Auch die Ostrock-Konzerte für das kommende Jahr hat die Eigentümerin schon geplant.

Für das Müggelheimer Bauingenieurbüro Zwingenberger gestaltete sich die Erstellung der Bauunterlagen schwierig: Bei dem Brand wurden alle alten Zeichnungen und Unterlagen vernichtet. Die Architekten orientierten sich lediglich an einem Foto. „Der Wiederaufbau der Gaststätte ist für uns eine spannende Aufgabe – aber auch ein Heimspiel“, sagt Christian Zwingenberger, Chef des Bauingenieurbüros. Er kannte „Neu-Helgoland“ seit fast 30 Jahren.

Das idyllisch gelegene Lokal hat eine lange Tradition. Dagmar Tabbert führt den Betrieb nun schon in vierter Generation. Ihr Urgroßvater Ernst Tabbert übernahm das Restaurant 1910. Er soll auch den Werbespruch „Paradies des Ostens“ geprägt haben. Nach dem Krieg wurde es wieder hergerichtet.

Immer wieder wurden die Serviererinnen gefragt, woher der der Gaststätte kommt. Von ihrem Großvater weiß Dagmar Tabbert, dass ein Fischer vor Jahrzehnten einmal feststellte, dass es auf dem Grundstück aussehe wie auf Helgoland. „Und deshalb soll er gesagt haben: Das ist unser neues Helgoland“, erzählt die Eigentümerin.

Annähernd 200 Gäste kamen zum Richtfest. Vor allem Leute, die Geld für den Wiederaufbau gespendet haben, Künstler, Firmen, Politiker. Rund 5000 Euro kamen inzwischen zusammen.

Am 5. und 7. September werden im Baubüro Zwingenberger, Müggelheimer Damm 3, von 10 bis 12 Uhr Karten für die Silvesterparty verkauft. Preis: 55 Euro. bey

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