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Berlin: Neue Ampeln – heller und sparsamer

Berlin rüstet um, weil LED viel weniger Strom als Glühbirnen verbrauchen

In Berlin gibt es seit kurzem Ampeln, die heller leuchten als andere. Beim genaueren Hinsehen findet sich an diesen Leuchten keine herkömmliche Streuscheibe mit ihrem typischen Riffelmuster mehr, der farbige Kreis besteht aus einzelnen kleinen Pünktchen: aus Leuchtdioden (light emitting diodes, kurz: LED). Diese Elektronik erobert sich derzeit viele Anwendungsgebiete – und nun die Straßen. Gerade wurden 80 Berliner Ampeln modernisiert und auf LED umgerüstet; Zug um Zug sollen weitere folgen.

LED sind in der Anschaffung teurer als Glühlampen, rechnen sich aber trotzdem: Der Strombedarf sinkt erheblich, außerdem verringert sich der Kontroll und Wartungsaufwand. Denn die leuchtenden Dioden leben bis zu 20 Mal länger als Glühlampen. Berlin besitzt rund 2000 Ampelanlagen, die pro Jahr für insgesamt rund zwei Millionen Euro Strom verbrauchen, berichtet Henry Jahnke von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Der größte Teil davon entfällt auf die Glühlampen – und deren Verbrauch lässt sich um rund 75 Prozent senken.

Die Wartung der gesamten Anlagen kostet das Land etwa sieben Millionen Euro pro Jahr. Herkömmliche Glühlampen müssen jährlich bis zu drei Mal ausgewechselt werden, die LED-Technik dagegen wird nur im Zuge einer alljährlichen Inspektion von außen gereinigt, die Hersteller geben fünf Jahre Garantie. Nach Jahnkes Angaben dürfte sich der Wartungsaufwand beim Umstieg auf LED um mindestens ein Drittel verringern.

Die neue Technik liefert nicht nur helleres Licht, sondern ist unter ungünstigen Umständen auch besser zu erkennen. Leuchtet die Sonne zum Beispiel fast waagerecht auf die Streuscheibe einer üblichen Leuchte, dann fällt auch Licht auf den Reflektor darin. Es entsteht ein „Phantombild“: Im schlimmsten Fall scheint es so, als gebe es rotes und grünes Ampellicht zugleich.

Aber weshalb sparen LED viel Strom? Bei einer herkömmlichen Glühlampe entströmt das Licht einem heißen Metallfaden, und dadurch entsteht viel nutzlose Wärme. Leuchtdioden hingegen sind aus zwei Schichten von Halbleiterkristallen aufgebaut. Stark vereinfacht dargestellt, gibt die eine gern Elektronen ab, die andere nimmt sie begierig auf. Wird nun ein Strom angelegt, dann springen die Elektronen dieses Stromes leicht über den Grenzbereich hinweg. Sobald sie auf der „Empfangsseite“ ankommen, geben sie einen großen Teil ihrer Energie ab, und zwar fast völlig als Licht. Gideon Heimann

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