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Berlin: Neue Arzt-Budgets: Politik hält dagegen

„Berlin hat zu viele Ärzte“

Berlin hat zu viele Ärzte – davon ist Gesundheitsstaatssekretär Hermann SchulteSasse überzeugt. Damit liegt der Politiker wieder einmal über Kreuz mit den Funktionären der Berliner Kassenärztlichen Vereinigung (KV): Während KV-Chef Manfred Richter-Reichhelm wie berichtet mit schmerzhaften Einschnitten für die Patienten rechnet, wenn am 1. Juli neue Praxisbudgets gelten, gibt Schulte-Sasse Entwarnung: „Es ist zu vermuten, dass in der Stadt eine ärztliche Überversorgung besteht“, sagte Schulte-Sasse dem Tagesspiegel. „Das neue Vergütungssystem bietet die Chance, diese zu verringern.“ Während in Berlin ein Arzt statistisch 510 Einwohner versorgt, sind es im Bundesdurchschnitt 634.

Wie berichtet, weiß durch die neuen Regeln jeder Doktor sofort, wann sein Budget erschöpft ist. Viele Ärzte werden dann weniger arbeiten und mehr Urlaub machen, sagt KV-Chef Richter-Reichhelm. Für die Patienten bedeute dies längere Wartezeiten und einen schlechteren Service. Diese Erfahrungen mussten auch die Kranken in Nordrhein (Regionen Köln und Düsseldorf) machen, wo die Individualbudgets seit 1999 gelten. I.B.

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