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Berlin: Neue fünfte Klassen nur nach strengen Kriterien Bildungssenator Zöllner will verhindern,

dass es am Ende zu wenig siebte Klassen gibt

Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Pankow und das Otto-Nagel-Gymnasium in Biesdorf werden voraussichtlich zum nächsten Schuljahr jeweils eine zusätzliche fünfte Klasse eröffnen können. Diese beiden Schulen erfüllen die am Freitag bekannt gegebenen Bedingungen, die Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) an die Genehmigung geknüpft hatte. Bei den anderen sechs Gymnasien, die entsprechende Anträge gestellt hatten, ist noch fraglich oder sogar ausgeschlossen, dass sie neue fünfte Klassen eröffnen können.

Zu den Schulen, die nicht dabei sein werden, gehört das Immanuel-Kant-Gymnasium in Rummelsburg. Zöllner hatte festgelegt, dass nur jene Schulen neue fünfte Klassen beantragen können, die bereits grundständig sind, also schon fünfte Klassen haben. Das ist beim Kant-Gymnasium nicht der Fall.

Ebenfalls mit Ablehnung ihrer Anträge müssen alle Schulen rechnen, deren siebte Klassen sehr stark nachgefragt sind. Welche Schulen das sind, ließ sich am Samstag nicht klären. Zöllner will mit dieser Vorgabe verhindern, dass Schulen zugunsten der zusätzlichen fünften Klassen weniger siebte Klassen aufmachen. Grund ist der besondere Platzbedarf für die Siebtklässler wegen des in diesem Jahr besonders großen Jahrgangs.

Ralf Treptow vom Verband der Oberstudiendirektoren begrüßte Zöllners Entscheidung, generell acht zusätzliche fünfte Klassen zu genehmigen. Es sei aber „ungünstig“, dass die Bezirke erst nach der Einrichtung der siebten Klassen entscheiden könnten, ob eine weitere fünfte Klasse eingerichtet werde. Die einzelnen Standorte brauchten „verlässliche und eindeutige Lösungen“, so Treptow.

Die Abgeordneten Mieke Senftleben (FDP) und Sascha Steuer (CDU) appellierten an Zöllner, die Nachfrage nach fünften Klassen zu befriedigen. Begabten Kindern müsse die Möglichkeit gegeben werden, die Grundschule nach der vierten Klasse zu verlassen. Sie könnten am Gymnasium besser gefördert werden.

Eine kleine Anfrage Steuers hatte jetzt ergeben, dass mehr als die Hälfte der Mathematikstunden und sogar zwei Drittel des naturwissenschaftlichen Unterrichts in Klasse 5 und 6 der Grundschulen von Lehrern gegeben werden, die diese Fächer nicht studiert haben. Anders ausgedrückt: Von 11 500 Mathematikstunden werden im laufenden Schuljahr nur 4700 von Fachlehrern erteilt. Bei den Naturwissenschaften sind es 4900 von13 000 Stunden. Susanne Vieth-Entus

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