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Berlin: Neue Strecke der Bahn bleibt ungenutzt

Ohne großen Pomp nimmt die Bahn heute eine neu elektrifizierte und sanierte Strecke in Betrieb. Unter Strom stehen dann die Gleise der Fernbahn zwischen Pankow, Gesundbrunnen, Moabit, Jungfernheide und Grunewald.

Ohne großen Pomp nimmt die Bahn heute eine neu elektrifizierte und sanierte Strecke in Betrieb. Unter Strom stehen dann die Gleise der Fernbahn zwischen Pankow, Gesundbrunnen, Moabit, Jungfernheide und Grunewald. Auf einem Teil der für viel Geld erneuerten Strecke werden aber zumindest vorläufig kaum Züge fahren. Vorwürfe, die Strecke sei zu aufwändig ausgebaut worden, weist die Bahn zurück. Angaben zu den Kosten gab es nicht. Der Millionenbetrag sei im Gesamtetat für den Ausbau des Bahnknotens Berlin enthalten, der mit 10 Milliarden Euro veranschlagt ist, sagte ein Sprecher.

Während die sanierten und mit einer Oberleitung ausgestatteten Gleise auf dem Nordring zwischen Jungfernheide und Gesundbrunnen vom Mai 2006 an den Verkehr zum unterirdischen Teil des künftigen Hauptbahnhofs aufnehmen, gibt es auf dem Abschnitt Jungfernheide – Grunewald kaum Betrieb. Fahrplanmäßiger Verkehr ist dort nicht vorgesehen.

Die Gleise werden nach Angaben eines Bahnsprechers von einigen Güterzügen genutzt. Zudem sollen hier Züge des Regional- und Fernverkehrs in den Abstellbahnhof Grunewald fahren können. Wichtig sei die Verbindung auch bei Umleitungen, so der Bahnsprecher weiter.

Konzipiert worden war der Aufbau der zweigleisigen Verbindung von Grunewald nach Jungfernheide im so genannten Pilzkonzept, das die Bahn, Berlin und der Bund Anfang der 90er beschlossen hatten. Vorgesehen war unter anderem, hier den Airport-Express fahren zu lassen. Er sollte von Potsdam über Wannsee am Messegelände vorbei bis Jungfernheide und weiter auf dem Nordring zum unterirdischen Teil des Hauptbahnhofs fahren, um dann von dort in etwa 20 Minuten den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld zu erreichen. Doch der Flughafen wird frühestens 2011 fertig.

Im brandenburgischen Rathenow ist sogar für sieben Millionen Euro eine Strecke saniert worden, auf der nur hin und wieder ein Güterzug rollt. Kurz vor Abschluss der Arbeiten hatte die Landesregierung beschlossen, auf dem erneuerten Abschnitt zwischen dem Bahnhof Rathenow und Rathenow Nord doch keine Regionalzüge mehr fahren zu lassen.

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