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Nicht nur die schwarze Farbe ist neu - sondern die ganze Tür.

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Neue Türen, weniger Tücken: So sehen die renovierten S-Bahn-Wagen aus

155 Millionen Euro haben Berlin und Brandenburg für die Erneuerung der S-Bahn bezahlt. Besonders auffallend: die schwarzen Türen.

Eine Klimaanlage ist nicht mit drin im Preis. Für 155 Millionen Euro erneuert die S-Bahn gut 300 „Viertelzüge“ , also gut 600 Wagen. Seit Dienstagnachmittag ist der erste „neue“ Zug im Einsatz. Auffallendstes Merkmal außen: Die glänzend schwarzen Türen. Neueste Vorschriften fordern für die Türen einen starken Kontrast zu den Seitenwänden – dies soll Sehbehinderten das Leben erleichtern.
Da die Waggons traditionell unten dunkelrot sind, blieb nur schwarz. Man habe sich aus Designgründen dann für das kräftige, tiefe Glanzschwarz entschieden, sagte S-Bahn-Chef Peter Buchner am Mittag im Ausbesserungswerk Schöneweide. Aber die Türen haben nicht nur eine neue Farbe, sie sind komplett neu. „Die Türen waren der größte Störfaktor“, begründete dies Buchner. Die große Investition soll die Züge der Baureihe 481 noch einmal fit für mindestens zehn Jahre machen.

Die 481 ist eigentlich die neueste Baureihe, die derzeit in Fahrt ist. Der erste Zug war 1996 vorgestellt worden, bis 2004 wurden 500 Viertelzüge gebaut. Wie jeder Fahrgast weiß, sind etwa ebenso viele Tücken in die Züge eingebaut, klemmende Türen sind nur eine der wichtigeren. Deshalb haben Berlin und Brandenburg insgesamt 250 Millionen auf den Tisch gelegt, die für alle 500 Viertelzüge reichen. Buchner und Bahnchef Alexander Kaczmarek bedankten sich freundlich für das Geld – und hoffen, dass in einigen Jahren der Vertrag unterzeichnet wird, um dann auch die restlichen 191 Viertelzüge zu modernisieren. VBB-Chefin Susanne Henckel sagte, mehr Komfort für die Fahrgäste sei nur das eine. Was man nicht sehe, seien die konstruktiven Verbesserungen für mehr Zuverlässigkeit, diese sei genauso wichtig. Das Projekt nennt die Bahn deshalb auch „Langlebigkeit BR 481“. Ein S-Bahner plauderte dieses Detail aus: Die Schaltkästen, in denen Elektrokabel miteinander verknüpft sind, sind jetzt wasserdicht. Wegen schlechter Dichtungen waren sie das bislang nicht.

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Blaue Sitze im DB-Design

Innen fallen neue Sitze im Regionalbahn-Design der DB auf, also blau mit kleinen schwarzen Quadraten. Auch über den Sitzen gibt es jetzt Griffstangen, und an der Decke pro Viertelzug zehn Kameras. Videoüberwachung ist zwar seit Jahren bei der BVG Standard, die S-Bahn hatte sich aus Kostengründen lange gesperrt. Die Kameras bekommen übrigens alle 500 Viertelzüge der Baureihe 481.

360 Handwerker arbeiten im Ausbesserungswerk Schöneweide. In diesem Jahr sollen noch acht Züge fertig werden, in den kommenden drei Jahren dann jeweils 100. Elf Wochen dauert die Modernisierung, zum Vergleich: Die ganz große „Revision“, die alle acht Jahre ansteht, dauert nur sechs Wochen. Es werden also noch mehr Züge fehlen für den Betrieb als ohnehin. „Der Fahrgast soll es nicht merken“, versicherte Buchner. Pro Viertelzug kalkuliert die Bahn mit 500.000 Euro. Das ist etwa ein Zehntel des Preises eines neuen Zuges. "Die Ertüchtigung ist finanziell und zur Recourcenschonung nachhaltig und sinnvoll gegenüber einer Neubeschaffung von Zügen", sagte Buchner.

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