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Berlin: Neuer Chefverkäufer für Berlins Immobilien gesucht

Obwohl der Berliner Liegenschaftsfonds in der jetzigen Form keine Zukunft hat, bekommt er einen neuen Geschäftsführer. Berliner Headhunter sind auf der Suche nach einem Spitzenmanager für die Verkaufsanstalt von landeseigenen Grundstücken und Gebäuden.

Obwohl der Berliner Liegenschaftsfonds in der jetzigen Form keine Zukunft hat, bekommt er einen neuen Geschäftsführer. Berliner Headhunter sind auf der Suche nach einem Spitzenmanager für die Verkaufsanstalt von landeseigenen Grundstücken und Gebäuden. „Mit Unternehmergeist, Weitsicht und Transparenz“, heißt es in einem Inserat der Personalagentur Kienbaum, soll der künftige neue Chefverkäufer das Immobilienunternehmen führen, das „aktuell mehr als 5000 Grundstücke und Spezialimmobilien“ besitzt.

Die Senatsverwaltung für Finanzen, die den Liegenschaftsfonds über den Vorsitz des Aufsichtsrates kontrolliert, bestätigte auf Anfrage, dass mit dieser Stelle der Chefposten des Liegenschaftsfonds vergeben werden soll. Die Ausschreibung erfolge nach einem entsprechenden „Beschluss des Aufsichtsrats“. Der gegenwärtige Fondschef Holger Lippmann scheidet wie berichtet am 31. Dezember dieses Jahres aus. Der neue Geschäftsführer soll aber bereits „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ antreten. Lippmann war aus der Finanzverwaltung in den Fonds gewechselt. Damit war eine gleichsam haushaltsschonende, interne Lösung gewählt worden. Sollte der neue Spitzenmanager tatsächlich extern eingekauft werden, würde die Personalie das Budget landeseigener Firmen zusätzlich belasten. Dabei hat der Liegenschaftsfonds in der heutigen Form ohnehin keine Zukunft. Die Koalitionsfraktionen von SPD und CDU hatten sich im März in einem gemeinsamen Beschlusspapier auf eine „Richtungsentscheidung“ geeinigt, wonach der Liegenschaftsfonds mit der ebenfalls landeseigenen Berliner Immobilien Management (BIM) „zusammenzuführen und zu verschmelzen“ sei.

Die neue Ausrichtung der Berliner Liegenschaftspolitik wurde sicherheitshalber schon einmal in der Stellenausschreibung festgehalten. Darin heißt es: „Während in der Vergangenheit die Maximierung von Einnahmen durch Grundstücksverkäufe im Vordergrund stand, gilt es nunmehr auch stadtentwicklungs-, wohnungs-, kultur- und wirtschaftspolitische Belange zu berücksichtigen“.

Der Liegenschaftsfonds hat rund 100 Mitarbeiter. Die Geschäfte führt Holger Lippmann seit der Gründung der Einrichtung vor rund 13 Jahren. Lippmann wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Das sei ein guter Zeitpunkt, sagte er auf Anfrage, um sich „noch einmal woanders beruflich zu bewähren“. Ob der beurlaubte Beamte seine Karriere in der freien Wirtschaft fortsetzt oder in die Senatsverwaltung für Finanzen zurückkehrt, das ließ er offen. Ralf Schönball

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