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Zwei minus eins. Ulrich Nußbaum (l.) hat seinen Rücktritt bereits erklärt. Nun ist es am designierten Regierenden Bürgermeister Michael Müller, einen Nachfolger für ihn zu finden.

© dpa

Neuer Finanzsenator für Berlin: Offenbar Nachfolger für Ulrich Nußbaum gefunden

Hat der designierte Regierende Bürgermeister Michael Müller einen Nachfolger für Finanzsenator Ulrich Nußbaum gefunden? Er könnte von den städtischen Wohnungsbaugesellschaften kommen. Das sind aber noch nicht alle wichtigen Personalien.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der künftige Regierungschef Michael Müller (SPD) schweigt eisern. Selbst enge Vertraute haben keinen Schimmer, wohl mit Ausnahme des noch Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), der selbstverständlich nichts durchsickern lässt. Trotzdem gab es am Dienstag ein neues, nicht unplausibles Gerücht, wer neuer Finanzsenator nach Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) werden könnte: ein namentlich nicht genannter Chef einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Die Vorentscheidung über diese wichtige Personalie sei am Dienstagvormittag gefallen, hieß es.

Infrage käme an erster Stelle der Vorstand der landeseigenen Degewo, Christoph Beck. Er ist dort seit 2005 erfolgreich zuständig für das Finanzmanagement, die Unternehmens- und Grundstücksentwicklung. Der 51-jährige Diplom-Betriebswirt, aufgewachsen in Köln, begann seine berufliche Karriere bei der ABN/Amro-Bank, viele Jahre war er in leitender Stellung bei der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft tätig.

Bei der Degewo, dem größten öffentlichen Wohnungsunternehmen in Berlin, arbeitete Beck eng mit dem Vorstandskollegen Frank Bielka zusammen. Der Sozialdemokrat und frühere Bau- und Finanz-Staatssekretär schied im Oktober altersbedingt aus. Für den Stadtentwicklungssenator Müller war das Gespann Bielka/Beck wichtig für die Umsetzung einer ambitionierteren Wohnungs- und Mietenpolitik.
Laut beruflicher Vita käme auch Gesobau-Chef Christian Wilkens infrage. Ehemals Controller bei der VEBA und Bereichsleiter Finanzen bei den privaten Unternehmen Viterra und Annington Immobilien. Oder der profilierte Gesobau-Manager Jörg Franzen? Eine Bestätigung, dass ein Wohnungsbauchef Finanzsenator werden solle, war am Dienstag nicht zu erhalten.

Darüber hinaus wird es in SPD-Kreisen für wahrscheinlich gehalten, dass der Verkehrs-Staatssekretär und Müller-Vertraute Christian Gaebler den bisherigen Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning ablöst. Ob der Bau-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup neuer Stadtentwicklungssenator wird, bezweifeln Insider inzwischen. Er gilt zwar als exzellenter Experte, aber in der Behörde auch als sozial schwer verträglicher Chef. Müller solle stattdessen eine Frau ins Senatorenamt berufen, war in den vergangenen Tagen zu hören. Bald werden alle Geheimnisse gelüftet sein. Zwar wird Müller erst am 11. Dezember vom Abgeordnetenhaus ins Regierungsamt gewählt und besetzt anschließend die vakanten Senatsposten. Aber er muss seine Kandidaten mindestens eine Woche vorher in den Koalitionsfraktionen SPD und CDU vorstellen.

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