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Berlin: Neuer Investor will "Zoofenster" bauen

BERLIN .Es soll 37 Stockwerke hoch werden, nach neueren Plänen mit Wohnungen, einem Hotel und Geschäften ausgestattet sein und der Gegend um den Bahnhof Zoo zu neuer Attraktivität verhelfen.

BERLIN .Es soll 37 Stockwerke hoch werden, nach neueren Plänen mit Wohnungen, einem Hotel und Geschäften ausgestattet sein und der Gegend um den Bahnhof Zoo zu neuer Attraktivität verhelfen.Ob das "Zoofenster" je gebaut wird, schien lange fraglich.Immerhin gehen erste Pläne des Getränkekonzerns Brau und Brunnen auf das Jahr 1991 zurück.Nun scheint ein Käufer für das Areal mitsamt der erwarteten Genehmigungen in Sicht.Senatsbaudirektorin Barbara Jakubeit rechnet jedenfalls damit, daß die Bonner Immobiliengesellschaft IVG, zu der die Berliner BOTAG gehört, das "Zoofenster" kauft.

Wenn der BOTAG-Vorstandsvorsitzende Rolf Lechner aus dem Fenster seines Büros im "Aschinger-Haus" schaut, sieht er auf die kläglichen Reste jenes Gebäudes, in denen bis vor wenigen Jahren noch Kibek Teppiche verkaufte.Das verödete Areal zwischen Joachimstaler-, Hardenberg- und Kantstraße ist seit Jahren der größte Schandfleck in der West-City.Lechner hat der Anblick keine Ruhe gelassen."Wir beschäftigen uns ernsthaft mit dieser Sache", bestätigt er.Die IVG, die sich kürzlich mit dem höchsten Gebot vergeblich um den Mehrheitsanteil an der Wohnungsgesellschaft Gehag bemüht habe, wolle ihr Engagement in Berlin verstärken, und die BOTAG habe sich als Teil der Unternehmensgruppe um interessante Aufträge zu kümmern.Der Standort am Zoo sei einer der interessantesten von Berlin.

"Wenn wir das Grundstück erwerben, dann nur mit Baugenehmigung", betont Lechner.Er verweist darauf, daß die Senatsbauverwaltung dem bisherigen Eigentümer bereits einen positiven Vorbescheid erteilt hat.Man wolle sich auch nicht in Auseinandersetzungen der Senatsverwaltungen für Bauen und Stadtentwicklung hineinziehen lassen, ob das benachbarte, noch denkmalgeschützte Schimmelpfeng-Haus über der Kantstraße abgerissen wird oder nicht.

Die Senatsbaudirektorin glaubt, daß die IVG das "Zoofenster" kaufen wird, weil Vertreter des Unternehmens gemeinsam mit Brau und Brunnen bereits an Gesprächen mit der Behörde über das Projekt teilgenommen haben.Der Dortmunder Getränkekonzern will sich dazu nicht äußern."Es ist eine Menge im Fluß", heißt es nur.Brau und Brunnen, in den vergangenen Jahren in wirtschaftliche Engpässe geraten, hatte 1997 zunächst angekündigt, einen "Partner" für das 350-Millionen-Projekt zu suchen.Weil das Zoofenster - erst vom Architekten Richard Rogers entworfen, nun vom Frankfurter Christoph Mäckler konzipiert - vom Bezirk Charlottenburg als "stadtunverträglich" abgelehnt wird, hat die Senatsbehörde das Genehmigungsverfahren an sich gezogen.Sie befürwortet den Entwurf, der auf einer "Verträglichkeitsstudie" für die Bauverwaltung basiert und Sockelgeschosse für zahlreiche Geschäfte und Restaurants bietet.

Die IVG - Industrie-Verwaltungsgesellschaft - ging aus der Montangesellschaft hervor.Das früher bundeseigene Immobilien- und Anlage-Unternehmen gilt als finanzkräftig.Die Bodentreuhand und Verwaltungs AG (BOTAG) in Berlin wurde vor wenigen Jahren übernommen.

CHRISTIAN VAN LESSEN

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