zum Hauptinhalt
Zahlreiche Teilnehmer laufen am 27.09.2015 beim 42. Berlin-Marathon an beiden Seiten der Siegessäule in Berlin vorbei.

© dpa

Neuer Spendenmarathon in Berlin: Noch ein Marathon - muss das sein?

Unser Autor Gerd Appenzeller wünscht sich, dass Berlin der Spenden-Marathon erspart bleibt. Das hat etwas mit dem Zeitpunkt zu tun. Ein Kommentar.

Nicht alles, was unter der Flagge der Wohltätigkeit segelt, ist auch eine gute Idee. Niemand möchte dem belgischen Veranstalter Golazo Sports GmbH absprechen, dass er mit dem Spendenaufruf anlässlich eines geplanten Marathons am 15. Mai 2016 wirklich Geld für Flüchtlinge sammeln will. 20.000 Läufer würden vom Olympiastadion aus eine Halbmarathonstrecke zwei mal laufen, ein gewisser Prozentsatz des Startgeldes soll einen Beitrag zur Lösung der Flüchtlingsproblematik leisten, heißt es offiziell.

Dass Mark Milde vom SCC, dem Veranstalter des traditionsreichen Berlin-Marathons, der Plan nicht gefällt, ist nachzufühlen – ob sich genügend Publikum und Teilnehmer für zwei derartige Veranstaltungen mobilisieren lassen, ist tatsächlich fraglich.

Aber es geht um etwas anderes: Der 15. Mai ist Pfingstsonntag. Da findet der Festumzug des Karnevals der Kulturen in Kreuzberg statt, mit weit über 100.000 Teilnehmern. Zu Pfingsten wollen mehr als zwei Millionen Touristen die Stadt erleben. Der zwei mal zu laufende Halbmarathon würde Berlin aber den ganzen Tag lahm legen.

Deshalb die dringende Bitte an den Senat: Stoppt diesen Irrsinn!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false