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Berlin: Neuer Standort klar: Berlinische Galerie zieht nach Kreuzberg

BERLIN .Bei der Standortsuche für die Berlinische Galerie ist der Durchbruch erzielt worden: Das Landesmuseum für moderne Kunst soll in Gewölbe der alten Kreuzberger Schultheiss-Brauerei an der Methfesselstraße ziehen.

BERLIN .Bei der Standortsuche für die Berlinische Galerie ist der Durchbruch erzielt worden: Das Landesmuseum für moderne Kunst soll in Gewölbe der alten Kreuzberger Schultheiss-Brauerei an der Methfesselstraße ziehen.Der Kaufpreis inklusive einem Ausbau liegt nach Tagesspiegel-Informationen unter 30 Millionen Mark und wird durch einen Grundstückstausch gedeckt.Darauf einigten sich Kultursenator Peter Radunski (CDU), Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) und die Brauerei-Eigner.

Der Senat soll das Ergebnis der mehrstündigen Verhandlungen am 27.Oktober bestätigen, wie die Kulturverwaltung mitteilte.An den Gesprächen nahmen gestern auch Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD), Kreuzbergs Bürgermeister Franz Schulz (Bündnis 90 / Grüne) und Museumsdirektor Jörn Merkert teil.

Die Sammlung der Berlinischen Galerie lagert bereits seit dem umbaubedingten Auszug des Museums aus dem Martin-Gropius-Bau im Vorjahr auf dem Ex-Brauereigelände.In früheren Eiskellern, die insgesamt 14 500 Quadratmeter groß sind, sind 8800 Quadratmeter Ausstellungsfläche geplant.Der Senat finanziert allerdings nur den Kauf von rund 6600 Quadratmetern.Weitere 2200 Quadratmeter will Direktor Merkert mit Sponsorengeldern erwerben.Er stehe schon mit Großunternehmen in Kontakt und sei "sicher, daß das erreicht wird", sagte Merkert dem Tagesspiegel.Trotz noch offener Fragen stehe der Standort nicht mehr in Frage.Wie berichtet, waren in der gut vierjährigen Standortdiskussion auch das Postfuhramt in Mitte und eine Rückkehr in den Gropius-Bau im Gespräch gewesen.In Kreuzberg hatten die Brauerei-Eigner (Deutsche Bank, Realprojekt Bau- und Boden AG und Veba Immobilien AG) auch eine "große Lösung" mit 11 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche angeboten.

Die möglichen Tauschgrundstücke stammen aus dem Fachvermögen der Kultur- und Wissenschaftsverwaltung.Welche Objekte abgegeben werden, soll bis zum Jahresende feststehen.Laut Investorensprecher Willo Göpel ist das Studentendorf Schlachtensee in Zehlendorf ein "wahrscheinliches" Tauschobjekt.Die bisher vom Studentenwerk betriebene Wohnanlage sei unrentabel und müßte anders genutzt werden.

Die denkmalgeschützte Schultheiss-Brauerei soll für mehr als 300 Millionen Mark in ein Kultur-, Wohn- und Gewerbeviertel umgebaut werden.Der Baubeginn ist für Anfang 1999 geplant.Der erste Bauabschnitt mit dem Museum soll bis Anfang 2001 fertiggestellt sein.

Kreuzbergs grüner Bürgermeister Franz Schulz zeigte sich gestern als einziger Verhandlungsteilnehmer teilweise unzufrieden - obwohl er die Ansiedlung des Museums immer stark befürwortete.Finanziell aber sei die Einigung "gut für Berlin und schlecht für den Bezirk".Schulz meinte damit die Höhe von Ausgleichszahlungen für Infrastrukturmaßnahmen.Die Investoren sollen bei der Bebauung der Brauerei zum Beispiel für nötige neue Straßen, Schulen und Kitas zahlen.Das Bezirksamt hoffte auf 7,5 Millionen Mark.Nun aber soll die Summe dem Vernehmen nach deutlich niedriger liegen.

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