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Franziska Schetter ist eine der Macherinnen des KaDeTe (Kaufhaus des Testens).

© promo

Neuer Testmarkt in Berlin: Kadewe drohte Start-Up-Supermarkt zu verklagen

Wegen des Namens hatte das KaDeWe dem KaDeTe mit rechtlichen Konsequenzen gedroht. Der Testmarkt wird an seinem Konzept festhalten, allerdings unter neuem Namen.

Seit Januar dieses Jahres rühren die beiden Münchnerinnen Ola Klöckner und Franziska Schetter die Werbetrommel für ihr Projekt „KaDeTe“ – das Kaufhaus des Testens. Am Wochenende hat Berlins erster Start-Up-Supermarkt eröffnet. Doch ein kleines Detail trübte die Freude über den gelungenen Start: Am Freitagabend meldete sich das große Vorbild am Tauentzien zu Wort und drohte mit rechtlichen Konsequenzen, sollten für den Laden tatsächlich der Namen „KaDeTe“ verwendet werden.

„Leider wurde das KaDeWe bei der Namensnennung nicht im Voraus kontaktiert“, erklärt eine Sprecherin. „Das KaDeWe hat die Pflicht, sich gegen solche Verletzungen der Marke KaDeWe zu verteidigen, insbesondere dann, wenn sich diese durch eine unmittelbar bevorstehende Eröffnung eines Ladengeschäfts so konkretisiert wie geschehen.“ Am Vorabend der Eröffnung war das natürlich eine bittere Nachricht für die jungen Unternehmerinnen. Bis die ersten Besucher um 10 Uhr eintrafen, waren schon alle Schriftzüge, Dekorationen und Flyer mit dem vermeintlich provokanten Schriftzug verschwunden. Die Idee für den Namen „KaDeTe“ sei ihnen beim Brainstorming gekommen: „Kaufhaus“ aufgrund der breiten Produktpalette und „Testen“, weil das nun einmal der Kern der Sache ist. Daraus wurde dann die Abkürzung KaDeTe.

Konzept bleibt - aber mit neuem Namen

Im Laden werden nur Produkte präsentiert, die es nicht flächendeckend oder noch gar nicht im Einzelhandel zu kaufen gibt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Institut für Innovationsforschung (BIfI) erhalten die Start-Ups außerdem konkrete Informationen darüber, wie ihre neuen Produkte beim Kunden ankommen. Dieses Wissen verschafft jungen Unternehmern eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber größeren potenziellen Geschäftspartnern. Der Testmarkt soll jungen Unternehmen den Markteintritt ermöglichen, die sonst oft schon an den hohen Listungsgebühren der großen Supermarktketten scheitern.

„Wir haben gemerkt, dass jungen Unternehmern, die ein neues Produkt promoten, viele Steine in den Weg gelegt werden“, erklären Klöckner und Schetter. Es sei zum Beispiel sehr schwierig gewesen, ihre Energydrinks „MatchaYou“ in die Regale einiger Bio-Supermärkte zu bekommen.

An dem Konzept wollen sie festgehalten, auch unter neuem Namen. Denn es scheint gut anzukommen: Auf der kleinen Ladenfläche in den Wilmersdorfer Arcaden drängten sich am Sonnabend die potenziellen Tester, um Instant-Ingwer-Kaffee, Popcorn in neuen Geschmacksrichtungen oder geröstete Grillen zu probieren.

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