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Berlin: Neuer Verein: "Klosterianer" wollen zurück nach Mitte

Das über 400 Jahre alte "Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster" soll an seinem historischen Standort im Klosterviertel in Mitte neu entstehen. Vorantreiben will dieses Vorhaben ein Förderverein von Absolventen und Unterstützern der Evangelischen Schule.

Das über 400 Jahre alte "Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster" soll an seinem historischen Standort im Klosterviertel in Mitte neu entstehen. Vorantreiben will dieses Vorhaben ein Förderverein von Absolventen und Unterstützern der Evangelischen Schule. Zur gestrigen Gründungsversammlung und zu einem Gottesdienst in der Klosterruine wurden unter anderem Kultursenator Christoph Stölzl (CDU), der Direktor des Centrum Judaicum, Hermann Simon und der letzte DDR-Ministerpräsident, Lothar de Maiziere, erwartet.

Das Gymnasium zum Grauen Kloster wurde 1574 in einer Klosteranlage der Franziskaner gegründet, die zu den ältesten Gebäuden der Stadt gehörte. Die Anlage wurde im Krieg zerstört, die Schule an anderer Stelle im Osten der Stadt bis 1958 weiter geführt. Dann verbot die DDR-Regierung den Namen. Dieser wurde 1962 vom Evangelischen Gymnasium in Wilmersdorf übernommen. In Mitte soll nach dem Willen des Vereins eine "Tochterschule" des Wilmersdorfer Gymnasiums mit drei Klassenzügen eröffnet werden.

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Angeregt hatte den Aufbau unter anderem Senatsbaudirektor Hans Stimmann, sagte gestern Ernst Brenning, Mitinitiator des Vereins. Stimmann hatte sich vor zwei Jahren bei einem Vortrag über das Planwerk Innenstadt dafür ausgesprochen. Die Pläne des Senats sehen eine Verlegung der Grunerstraße vor, die zurzeit über Teile des Klostergeländes führt. Zur 425-Jahr-Feier sei zudem deutlich geworden, dass sich viele Absolventen des früheren DDR-"Klosters" in der Niederwallstraße in Mitte bis in die 80er Jahre als "Klosterianer" gesehen hätten, sagte Brenning. Für den Verein sei die geplante Tochterschule auch ein "Ost-West-Projekt". Sie stärke die Präsenz der Evangelischen Kirche im Ostteil der Stadt. Außerdem hoffe er, dass die Schule wieder von vielen jüdischen Schülern besucht wird wie vor dem Krieg, sagte Brenning.

Der Verein will auf öffentlichen Veranstaltungen für sein Vorhaben werben. Finanziert werden könnte der Neubau nur mit der Hilfe von Sponsoren. Brenning schätzte, dass etwa 30 Millionen Mark notwendig wären. Diese Summe enthält auch den Aufbau der im 13. Jahrhundert errichteten Klosterkirche. Für die Bebauung soll es einen Architektenwettbewerb geben. Außerdem müsse geklärt werden, wem das Grundstück gehört. Offiziell gelte es als Landesbesitz. Ein erstes Rückübertragungsbegehren der Stiftung Gymnasium zum Grauen Kloster sei abgelehnt worden.

tob

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