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Berlin: Neues Geld für die Stadt

Der „Berliner“ soll die Wirtschaft stärken

Wer den Euro nicht mag, hat ab heute eine Alternative. Zumindest in einigen Geschäften in Berlin und Brandenburg. Der „Berliner“ ist da. In 36 Geschäften, vor allem in Prenzlauer Berg, kann ab heute mit der neuen Währung bezahlt werden. Der Umtausch ist einfach: Ein „Berliner“ entspricht einem Euro. Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat ihn schon, heute wird er auf dem Markt auf dem Kollwitzplatz zum ersten Mal mit „Berlinern“ bezahlen.

Die regionale Wirtschaft stärken: Das ist die Philosophie hinter der Regionalwährung. Das Einkaufen mit dem „Berliner“ soll Spaß machen, sagt Dag Schulze vom Verein „Berliner Regional“. Die Kunden kaufen nicht im Supermarkt auf der grünen Wiese, sondern geben ihre „Berliner“ in kleinen, lokalen Geschäften aus. Der „Berliner“ verliert nach sechs Monaten an Wert, genau zwei Prozent. Also sollte er lieber rasch ausgegeben werden: Das soll die Wirtschaft ankurbeln. Damit viele mitmachen, gibt es einen UmtauschBonus: Für 50 Euro bekommt der lokalpatriotische Konsument einen „Berliner“ extra. 95 Prozent der Euros landen auf einem Treuhandkonto der Organisatoren, der Rest geht als Spende an einen gemeinnützigen Verein und wird für den Umtausch-Bonus verwendet. Beim Rücktausch werden deshalb nur 95 Prozent erstattet.

Die regionalen Währungen sind eine boomende Idee: In Deutschland gibt es bereits 50 Initiativen, die Ersatzgeld auf den Markt bringen. Auch in Prenzlauer Berg gab es vor zehn Jahren den Versuch, ein „Knochengeld“ zu etablieren. Und was sagt die große Konkurrenz zu den neuen Währungen? „Die Bundesbank sieht die Aktion bis zu einem Volumen von einer Million Euro als nette Spielerei“, sagt Schulze. Bislang wurden „Berliner“ für 200 000 Euro gedruckt. ffa

„Berliner“ gibt es auf dem Ökomarkt der Grünen Liga, Donnerstag von 12 bis 18 Uhr auf dem Kollwitzplatz, Dienstag und Mittwoch von 14 bis 17.30 Uhr in der Prenzlauer Allee 230 im Büro der Grünen Liga. www.berliner-regional.de

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