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Neu Fahrland liegt am Jungfernsee, vorbei führt der Sacrow-Paretzer-Kanal. Hier wurden einst auch Frachtschiffe nach West-Berlin kontrolliert.

© Lutz Hannemann

Neues Quartier für Potsdam: 100 exklusive Wohnungen auf Neu Fahrland geplant

Überall Wasser, überall Grün: Neu Fahrland ist ein Idyll am Ufer. Ein Investor und die Potsdamer Bauverwaltung wollen dort exklusiven Wohnbau mit Seeblick schaffen. Der Investor will 45 Millionen Euro in das Areal stecken.

Eigentlich könnte die Insel im Potsdamer Ortsteil Neu Fahrland ein schöner Fleck zum Wohnen sein: Wasser ringsherum, viel Grün, eine gut ausgebaute Straße vor der Tür, die das Potsdamer Zentrum und den Berliner Standrand miteinander verbindet. Doch derzeit dominieren Schuttberge und marode Lagerhallen das Bild. Nun soll das Areal, eine der größten Brachen in Potsdam, nach vielen Querelen endlich entwickelt werden.

Dafür plant die Bauverwaltung im Rathaus zusammen mit einem zwischenzeitlich schon vor dem Aus stehenden Investor, der Robex Deutschland GmbH, ab Mai ein städtebauliches Gutachterverfahren. Ziel: Auf der Insel sollen mehr als 100 Wohnungen entstehen und das historische Fährgut saniert werden.

Fünf Entwürfe, im Juli wird abgestimmt

Entsprechende Dokumente liegen derzeit auf den Rathaustischen. Demnach sollen fünf ausgewählte Architekturbüros ihre Entwürfe zur Entwicklung der Insel von Neu Fahrland einbringen. Eine fünfköpfige Jury wird dem Plan zufolge im Juli ihre Empfehlungen aussprechen. Ziel sei ein umsetzungsreifes städtebauliches Konzept für das drei bis vier Fußballfelder große Gebiet, heißt es in der Bauverwaltung des zuständigen Dezernenten Matthias Klipp (Grüne).

Im Jahr 2012 war ein erster Anlauf zur Entwicklung der Insel gescheitert, weil der Investor Robex Insolvenz anmelden musste. Der damalige Ortsvorsteher sprach angesichts der jahrelangen Planungen für das 30-Millionen-Euro-Projekt von einer Tragödie für den Ortsteil. Doch mittlerweile ist nach einem Beschluss des Amtsgerichts Münster das Insolvenzverfahren eingestellt, der Investor gerettet.

Insgesamt wolle man auf der Insel nunmehr 45 Millionen Euro investieren, sagt der zuständige Projektkoordinator Frank Tänzler.

Inzwischen haben erste Arbeiten begonnen. So wurden laut Tänzler zwei der Hallen abgerissen, in einer davon war zuletzt noch ein Markt für Rattan- und Korbmöbel. Das Bauschild vor Ort wirbt mit „exklusiven Eigentumswohnungen“, „teilweise mit Seeblick“ und „hochwertig ausgestattet“. Der Name des Bauprojekts: „Fährgut Neu Fahrland“.

4, 3, 2 Geschosse und Villen am Wasser

Konkret sehen die Pläne des Bauherren Robex viergeschossige Mehrfamilienhäuser, zwei- bis dreigeschossige Doppelhäuser und zum Wasser hin zweigeschossige Villen vor. Dazwischen soll Platz für etwa einen Spielplatz, kleine Einzelhändler oder ein Café sein. Auch das dort befindliche Gutshaus soll denkmalgerecht saniert werden, die von der Straße aus deutlich sichtbare Persiusvilla wieder ihren Saal, Turm und Zinnenkranz erhalten.

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