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Neues Studentenwohnheim in Adlershof: Berlin wird ein Dorf

Tausende Studenten suchen dringend Wohnungen. Jetzt wird auf dem Campus der Humboldt-Universität in Adlershof neu gebaut.

Die Straßenbahn-Haltestelle hat vorübergehend einen neuen Namen bekommen: „Studentendorf Adlershof“ klebt über dem Namensschild „Karl-Ziegler- Straße“. Auf der etwa 10 900 Quadratmeter großen Fläche gegenüber wächst bislang nur verdorrtes Gras. Bald sollen hier, in der Wissenschaftsstadt Adlershof in Treptow-Köpenick, zehn Gebäude ein neues Studentendorf bilden. Zum Wintersemester 2014/15 sollen die Studenten die neuen Wohnungen auf dem Campus der Humboldt-Universität beziehen.

Am Freitag fand in Anwesenheit von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) die Grundsteinlegung statt. 380 Studenten werden für eine Miete zwischen 360 und 380 Euro unterkommen. Bauherr ist die Studentendorf Adlershof GmbH, betrieben wird das Studentendorf von der Studentendorf Schlachtensee eG, die bislang über rund 900 Wohnplätze in Nikolassee verfügt.

Der Bau ist ein weiterer Schritt, die Wohnungslage für Studenten in Berlin zu verbessern. Aufgrund der steigenden Studentenzahlen und des mangelnden Angebots auf dem Wohnungsmarkt wird es für sie immer schwieriger, günstigen Wohnraum zu finden. 5000 Plätze sollen nach Senatsplänen in den kommenden Jahren hinzukommen.

Auch Café, Kita und Fitnessstudio sind geplant

Auf der Warteliste des Studentenwerks tummeln sich mehr als 1100 Bewerber. Sprecher Jürgen Morgenstern sagt: „Wir warten noch auf den größeren Ansturm.“ Wenn alle Zulassungen für das Semester verschickt sind, wird die Liste noch länger. Derzeit hat das Studentenwerk 9500 Plätze in 35 Wohnanlagen für einen Mietpreis von durchschnittlich 200 Euro. Die Wartezeit betrage zwischen sechs Wochen und drei Monaten, sagt Morgenstern – sofern die Bewerber nicht zu anspruchsvoll sind, was die Lage betrifft.

In ihrer Rede bei der Grundsteinlegung erinnert sich Bildungssenatorin Scheeres an ihre eigene Studienzeit: „Ich habe in einer ziemlich abgewrackten Altbauwohnung gewohnt.“ Das Studentenwerk lasse derzeit mehrere Grundstücke prüfen, die ihm der landeseigene Liegenschaftsfonds angeboten hat, darunter laut Scheeres auch in Pankow und Steglitz. Im besten Fall geht die Bebauung 2014 los, insgesamt erhofft sich Scheeres dadurch etwa 900 weitere Wohnplätze. Auch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften machen vergünstigte Angebote. „Nicht jeder möchte ja in einem Wohnheim wohnen“, sagt Scheeres.

Mit Café, Kita, Fitnessstudio und Waschsalon soll das Studentendorf zudem dazu beitragen, den Standort Adlershof für die dort 8000 Studierenden attraktiver zu machen. Die Platzvergabe soll im April beginnen.

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