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Auf nach Sotschi. Bevor es mit dem Zeitungsmachen losgeht, trafen sich alle zum Workshop an der Moskauer Lomonossow-Universität.

© Annette Kögel

Neuigkeiten von den Paralympics 2014: Eine Zeitung aus Sotschi für die ganze Welt

Die Vorbereitungen für das Paralympics-Projekt des Tagesspiegels beginnen. In Moskau starten sechs Jungjournalisten zusammen mit erfahrenen Kollegen in einen Vorbereitungsworkshop. Zwei Ausgaben gilt es während des knapp 10tägigen Sportevents zu stemmen.

So etwas hat der junge Journalist Jonas Wengert noch nicht erlebt. Nicht die recht holprigen Bürgersteige in Moskau. Und die mitleidigen Blicke der Russen, sie wollten ihm sogar Rubel in die Hand drücken. „Sie meinen das ja nett, weil sie Menschen mit Behinderungen nicht zu Gesicht bekommen – oder sie nur als Bettler kennen“, sagt der 20-Jährige aus Wittislingen, der im Rollstuhl sitzt.

Zum zweiten Vorbereitungsworkshop für das Tagesspiegel-Projekt „Paralympics Zeitung Sotschi 2014“ waren die sechs Jungjournalisten, darunter Berliner und Potsdamer, sechs Kollegen aus der Russischen Förderation und Weißrussland sowie zwei Briten nach Moskau gereist. Und bekamen einen Eindruck davon, wie groß die gesellschaftliche Bedeutung des zweitgrößten Sportereignisses der Welt für die Inklusion sein wird. Denn kurz nach den Olympischen finden die Paralympischen Spiele statt.

Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren für die Paralympics Zeitung

Vom 7. bis 16. März 2014 messen sich 1500 Athleten aus 43 Ländern in fünf Disziplinen – darunter ist auch das vergleichsweise kleine deutsche Team. Dank des Förderers, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), werden die Reporter die „Paralympics Zeitung“ (PZ) mit einer Auflage von etwa 1,5 Millionen Exemplaren erstellen. Zwei Ausgaben sollen auf Deutsch der „Zeit“, dem „Handelsblatt“, dem Tagesspiegel und den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ beiliegen. Zudem gibt es zwei PZ-Ausgaben auf Russisch und eine internationale Ausgabe auf Englisch.

Also raus aus dem Hostel, rein in die proppevolle U-Bahn, raus an der Station Lenin-Bibliothek. Kyrillische Buchstaben? Kein Problem. Dann durch die Sicherheitskontrolle des Freien Russisch-Deutschen Instituts für Publizistik an der Lomonossow-Universität gegenüber dem Kreml – und rein in den Uniraum. Clara Kaminsky und Julia Ilinykh von der Partneragentur Panta Rhei gaben Tipps zur Organisation („alle müssen bitte pünktlich aufstehen“) oder auch zur Sicherheit („Handys immer aufgeladen dabei haben“). Nico Feißt, schon in London 2012 als Schreiber und nun unter anderem Betreuer des PZ-Terminplans online, informierte über Internetregeln („auf Privatseiten nur in Tagebuchform schreiben“). Tagesspiegel-Produktionschef Carsten Kloth bat um Pünktlichkeit bei den Texten. Pause: Stullen, Kekse, Kaffee im gemütlichen Raum voll Bücher – und Fotos der Bundeskanzler.

Paralympics-Chef Lukin ist von den Athleten fasziniert

Vor Fernsehkameras freute sich Institutsdirektorin Galina F. Voronenkova wie einer der Botschafter der Spiele, Sergej Shilov, darüber, dass es so ein Projekt in Deutschland gebe. Beim Empfang der Deutschen Botschaft im Hotel „Baltschug Kempsinki“ zu Ehren des Tagesspiegel-Projektes gratulierte auch der aus Berlin stammende Geschäftsträger Georg Birgelen. Wladimir Putins Ex-Menschenrechtsbeauftragter und Paralympics- Chef Wladimir Lukin sagte, ihn faszinierten die Athleten. Und Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der DGUV und Mitherausgeber der Zeitung, sagte „es gab vor zehn Jahren keine schönere Idee als die ,Paralympics Zeitung‘“ und „wir sind bei unserer Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel noch längst nicht am Ende angekommen“. Die Spiele können beginnen.

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