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Berlin: Neukölln: Kunstblüten vor Kauflandschaft

Bereits zum fünften Mal erblühen noch bis morgen die "Temporären Gärten". Nachdem das "künstlerische Grün" in den vergangenen Jahren in Mitte spross, bewächst es diesmal die Karl-Marx-Straße in Neukölln.

Bereits zum fünften Mal erblühen noch bis morgen die "Temporären Gärten". Nachdem das "künstlerische Grün" in den vergangenen Jahren in Mitte spross, bewächst es diesmal die Karl-Marx-Straße in Neukölln. Sie bildet als Konsum-Landschaft den Humus für das diesjährige Motto "Die Lust an der Verschwendung". Initiator Daniel Sprenger vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten zieht eine Parallele zwischen Kaufrausch und Blumenwiese: "Hier wie da kommt man ins Träumen."

18 nationale und internationale Projektteams von Landschaftsarchitekten, Architekten und Künstlern nehmen teil. Die Installationen und Aktionen sollen die verborgenen Qualitäten etwa der breiten Mittelinsel auf der Hauptverkehrsstraße, der Ladeneingangszone oder des Hinterhofs zum Schillern bringen. "Erst die persönliche Erfahrung prägt das Bild eines Ortes", sagt Sprenger, "dadurch kann sich sein Image wandeln." Aus diesem Grund holte Norbert Kleemann im Auftrag der "City Neukölln" die Temporären Gärten in den Bezirk. "Wir wollen zeigen, dass wir etwas für den Kiez und seine Bewohner tun."

Noch bis morgen erwarten die Passanten mit den "Nightsensations" sieben Installationen von Architekturstudenten der TU Berlin. Neugierig mustert der Auszubildende Romeo Chahrour zum Beispiel das Innere der "Spoiler Show" - eines der Studienobjekte der TU-Studenten. Durch einen Sehschlitz in der von außen verspiegelten Holzkiste beobachtet er die Jugendlichen in den Autos beim "Cruisen" auf der Straße. "Das ist mal eine lustige Perspektive", sagt Romeo. Sonst sitzt der Neuköllner türkischer Herkunft nämlich abends mit seinen Freunden selbst im Wagen.

Insa Lüdtke

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