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Neukölln und Kreuzberg: Nazi-Attacken auf Räume linker Gegner

In der Nacht zu Dienstag haben offenbar Neonazis in Neukölln SS-Runen und Parolen an die Haustür eines Linksaktivisten geschmiert. Bereits eine Nacht zuvor prangten rechtsextreme Symbole an einer Kanzlei in Kreuzberg, die häufig linke Projekte vertreten hatte.

Erneut haben Neonazis in Neukölln und Kreuzberg beim politischen Gegner Parolen geschmiert sowie Namensschilder zerstört. In der Nacht zu Dienstag wurde an die Haustür des linken Aktivisten Roland Bialke eine Nachricht hinterlassen: „Bialke – Gruß vom Nikolaus“, garniert war die Warnung mit SS-Runen und Hitlerporträt. Vermutlich die gleichen Täter hatten im Frühjahr Parolen („C4 for Antifa“, C4 ist ein Sprengstoff) hinterlassen. Bialke veröffentlichte gestern den Anschlag auf einer linken Internetseite. Im Mai war Bialke von zwei Unbekannten auf der Straße mit Namen angesprochen und mit einem Messer bedroht worden. Auf seiner Homepage heißt es: „Einschüchtern lasse ich mich durch solche Angriffe nicht.“

Eine Nacht zuvor hatte es die Kanzlei einer Anwältin in der Urbanstraße getroffen, die häufig linke Projekte vor Gericht vertreten hatte. Dort wurden ein verbotenes Keltenkreuz an die Fassade gesprüht und die Klingel aus der Wand gerissen. Zudem wurden Parolen an die Redaktion der Obdachlosenzeitung „Querkopf“ in der Blücherstraße gesprüht und das Türschloss beschädigt. Auch dort hatte es bereits in der Vergangenheit Sachbeschädigungen gegeben. Die linke Szene sieht die rechten Attacken mit zunehmender Wut und Sorge. Der – auch für Hausbewohner gefährliche – Tiefpunkt war ein Brandanschlag auf den linken Buchladen „M99“ in der Manteuffelstraße. Anschließend gab es zwei Demos, bei denen mehrere hundert Menschen „Gegen rechte Gewalt“ in Kreuzberg protestierten. Aber auch die Linke zündelt: So bekannte sich eine linke Gruppe zu dem Brandanschlag auf den Wagen des Neonazis Steve H. in Lichterfelde. Ha

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