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Viele Obdachlose schlafen auch in den Wintermonaten auf den Berliner Straßen.

© dpa

Neukölln: Wieder ein toter Obdachloser in Berlin

Erneut ist in Berlin ein Obdachloser tot gefunden worden. Unklar ist jedoch noch, ob der Mann bei Minusgraden erfroren ist.

Wieder Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, wieder ist in Berlin ein Obdachloser gestorben: Auf dem Blub-Gelände – gemeint ist das frühere „Berliner Luft- und Badeparadies“ – in Neukölln ist ein toter Obdachloser gefunden worden.

Passanten haben den 51 Jahre alten Mann am Donnerstagabend gegen 23 Uhr in der Buschkrugallee entdeckt und die Polizei verständigt. Die Polizei bestätigte einen entsprechenden Bericht der „B.Z.“ Der Mann hatte den Angaben zufolge keinen festen Wohnsitz, es gebe auch keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.

Ob der Obdachlose in der Kälte erfroren ist, blieb zunächst unklar. Auch wenn ein Kältetod naheliegt, wollte sich die Polizei vorerst nicht festlegen. Es wurde ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Für genaue Angaben zur Todesursache müsse die Obduktion abgewartet werden.

Nicht der erste mutmaßliche Kältetote in diesem Jahr

Bereits am Sonntagmorgen war im Volkspark Humboldthain in Gesundbrunnen ein Obdachloser tot aufgefunden worden. Der Russe im Alter von um die 50 Jahren lag auf einer Parkbank. Ob der Mann wegen der Kälte verstarb, blieb auch in diesem Fall zunächst unklar – Hinweise auf Suizid oder Fremdverschulden gab es nicht.

Um Obdachlose zu schützen, sind zwei U-Bahnhöfe als Notunterkünfte geöffnet. Die Stadtmission fährt noch bis März mit einem Kältebus durch Berlin, um Wohnungslosen zu helfen. Jede Nacht bleiben jedoch trotz bitterer Kälte 200 Schlafplätze in Berlin für Obdachlose frei.

Zudem hatte die Räumung eines Obdachlosen-Lagers am Hauptbahnhof durch das Bezirksamt Mitte Kritik am Vorgehen der Polizei und eine Debatte ausgelöst. Die dreht sich vor allem um Senatspolitik, ungelöste Probleme und die Haltung der Bezirke.

Wer eine bedürftige Person sieht, kann die Berliner Stadtmission telefonisch unter 0178 /5235838 erreichen.

Zum Nachlesen:

+++ Misshandelten Polizeibeamte eine obdachlose Frau bei einer Räumung am Haupfbahnhof - oder schützten sie sich gegen ihre Attacken? Ein Einsatz provoziert kontroverse Reaktionen: Scharfe Kritik an Umgang mit Obdachloser.

+++ Obwohl es in Berlin genügend Unterkünfte für Obdachlose gibt, leben viele auf der Straße. Welche Sachspenden brauchen Hilfsorganisationen jetzt? Eine Anleitung: So können Sie Obdachlosen helfen.

+++ Spendenaktion "Menschen helfen": Auch in diesem Jahr sammeln wir wieder Geld für Obdachlosenprojekte. So hilft der Tagesspiegel Obdachlosen in Berlin.

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