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Berlin: Neuköllner Kinder müssen warten

17 neue Ganztagsschulen in Berlin – nur im Problembezirk nicht

Berlin setzt das Bundesprogramm für neue Ganztagsschulen um: 17 von insgesamt 30 geplanten Ganztagsgrundschulen nehmen mit dem neuen Schuljahr ihren Betrieb auf. Noch während der Sommerferien sollen die notwendigen Umbauarbeiten für Kantinenräume beginnen. 53 Schulen haben bisher einen Ausbau auf Ganztagsbetrieb beantragt. Schulsenator Klaus Böger (SPD) rief Berliner Schulen am Dienstag dazu auf, weitere Anträge zu stellen. Gerade im Wedding seien noch mehr Ganztagsangebote erwünscht.

Schüler sollen vor allem in Problemkiezen auch am Nachmittag betreut werden. „Die Schule ist dort für viele Kinder der einzige stabile Bezugspunkt“, sagte Böger. Ausgerechnet in Neukölln jedoch müssen Eltern auf den Ausbau des Ganztagsangebotes warten. „Wir haben keine leer stehenden Klassenräume, die wir umwidmen könnten“, sagte Schulstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD). „Alle neuen Angebote müssen zusätzlich geschaffen werden.“ Das kostet Zeit: In Neukölln gibt es Ganztagsunterricht erst ab dem Schuljahr 2004/2005.

Für den Ausbau der 30 Berliner Grundschulen erhält das Land innerhalb der nächsten fünf Jahren 147 Millionen Euro vom Bund. Die 270 zusätzlich benötigten ErzieherStellen muss das Land aus eigener Kasse bezahlen. Anders als bei den bestehenden Grundschulen gelten bei den Ganztagsangeboten keine Einzugsbereiche. Reinhard Naumann, Schulstadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, begründet dies mit einem „überdurchschnittlichen Nachfragebedarf“. An sechs weiteren Grundschulen seines Bezirks sollen Kinder künftig auch am Nachmittag betreut werden. Schon für das kommende Schuljahr hätten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden können. frh

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