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Neuköllner Schulen: Kritik an privaten Wachleuten wird lauter

Die Kritik an dem Einsatz privater Wachleute an Neuköllner Schulen geht weiter. Zwölf Schulen nehmen den Wachdienst in Anspruch, drei weitere haben sich beworben. Eigentlich sollte das Projekt nur eine Übergangslösung sein und im Sommer auslaufen.

Die Neuausschreibung des Wachschutzes an Neuköllner Schulen stößt bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der CDU auf Kritik. Das "Erfolgsmodell" der privaten Wachdienste in Neukölln werde auch in anderen Bezirken "Begehrlichkeiten wecken", sagte ein GdP-Sprecher. Er warf dem Senat zugleich einen massiven Personalabbau bei der Polizei vor. Seit dem Jahr 2000 gebe es 3000 Polizisten weniger.

Laut Gewerkschaftsangaben müssten sich die Eltern entscheiden, "ob sie den Schutz ihrer Kinder selbst über Gebühren bezahlen oder darauf verzichten", sagte der Sprecher. Die Kosten für den Einsatz privater Wachdienste an den rund 750 Berliner Schulen bezifferte die GdP auf rund 30 Millionen Euro jährlich.

"Sicherheitsgefühl verbessert"

Schutz vor Gewalt sei eine originäre Aufgabe der Polizei, sagte CDU-Innenexperte Frank Henkel. Deshalb seien eine erhöhte Polizeipräsenz und mehr Personal nötig. Zudem sollten die Schulen stärker mit der Polizei kooperieren. "Da die Gewalt an Schulen ständig steigt, ist das Bedürfnis der Eltern nach Sicherheit verständlich", sagte Henkel. Private Wachschützer bezeichnete er als eine "Übergangslösung".

Anlass für die Kritik war die Neuausschreibung des Wachschutzes an Neuköllner Schulen, da das Pilotprojekt im Sommer ausläuft. Nach Angaben des Bezirks wollten neben den bislang beteiligten zwölf Schulen noch drei weitere ab dem neuen Schuljahr private Wachschützer engagieren. Durch die am 10. Dezember 2007 begonnene private Bewachung habe sich "das subjektive Sicherheitsgefühl wesentlich verbessert". (ddp/tbe)

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