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Berlin: Neuordnung des Luftraumes: Morgen wird es eng am Himmel

Ab diesem Donnerstag müssen Flugreisende im Berlin-Verkehr mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Wie berichtet, tritt an diesem Tag die dritte Phase der Neustrukturierung des deutschen Luftraumes in Kraft.

Ab diesem Donnerstag müssen Flugreisende im Berlin-Verkehr mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Wie berichtet, tritt an diesem Tag die dritte Phase der Neustrukturierung des deutschen Luftraumes in Kraft. Während der Umstellungsphase werden die Kapazitäten auf den betroffenen Flugrouten reduziert. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) und der Verband Deutscher Flugleiter (VDF) haben die Passagiere vor drohenden Verspätungen gewarnt. Gestern setzte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) außerdem ihre Gespräche mit der DFS über eine Verringerung der Arbeitsbelastung der Fluglotsen fort. Kommt es zu keiner Einigung, drohen zusätzlich Warnstreiks in den Kontrollzentralen.

Betroffen von den Änderungen sind mit Frankfurt und München auch die am stärksten frequentierten Flughäfen in Deutschland. Als Folge sei während der nächsten Tage "im gesamten Flugverkehr in Deutschland mit teils empfindlichen Störungen und Verzögerungen zu rechnen", erklärte der VDF. Die DFS riet allen Passagieren, sich vor Abflug mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und über die aktuelle Situation zu informieren. Zusätzlich erschwert wird die Situation durch die gleichzeitige Einführung einer neuen Flughäfenstaffelung in Großbritannien und ein Militärmanöver in Frankreich. "Wir können nicht alle Situationen vorher simulieren", so Roland Lange, Senior-Wachleiter der Berliner Kontrollzentrale der DFS. "Die Sicherheit geht vor Service und Verhinderung von Verspätungen". Man hoffe jedoch, die Reduzierung der Kapazitäten bereits am Donnerstag wieder lockern zu können. Alles verfügbare Personal sei im Einsatz.

Bei den Fluggesellschaften begrüßt man die mit der Neuordnung mittelfristig zu erwartende Kapazitätssteigerung des mit beständig steigendem Verkehrsaufkommen immer enger werdenden Luftraumes. Da der Termin frühzeitig feststand, hat die Lufthansa bereits bei der Festlegung des Sommerflugplans für die Übergangstage die Zahl ihrer Flüge um zehn Prozent reduziert. "Wer ein Ticket hat, kann davon ausgehen, dass sein Flug auch so durchgeführt wird wie geplant", sagt Firmensprecher Thomas Jachnow. Für Rückfragen steht das Call-Center unter der Rufnummer 0180-3803803 zur Verfügung. "Wir fliegen unser normales Programm", so Stefanie Koall von der Deutschen BA. Sie rechnet nicht mit dem Ausfall von Flügen, lediglich mit Verspätungen von zehn bis 15 Minuten.

Die jetzige Umstellung betrifft vorrangig den Bereich südlich und westlich Berlins. Der Luftraum in der nördlichen Hälfte der neuen Bundesländer wird erst im nächsten Jahr den neuen Strukturen angepasst. Dann ändern sich auch die An- und Abflugrouten für Schönefeld, Tegel und Tempelhof. Für die in der Berliner Kontrollzentrale tätigen Fluglotsen gibt es aber schon jetzt zusätzliche Mehrarbeit. Mit der Übernahme eines neuen Luftraumabschnittes sind sie jetzt für einen Bereich verantwortlich, der sich bis nach Nürnberg erstreckt. Mehr Personal gibt es dafür nicht.

Rainer W. During

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