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Berlin: Nicht zu Ende gedacht Wie Auguste Rodins Skulptur

Berliner und Touristen verwirrte

Eiskalt pfeift der Wind dem „Denker“ um die patinagrüne Nase. Mitten auf dem Pariser Platz sitzt der bronzene Mann von Auguste Rodin und denkt vor sich hin. Hinter ihm das Brandenburger Tor, wo eine einsame Gestalt im weißen Kapuzenmantel ein Schild hochhält: „Kein Blut für Öl.“ Davor Touristen aus Tokio oder Suhl, die sich neugierig dem „Denker“ nähern. Als Leihgabe des Pariser Musée Rodin kam er zur Eröffnung der französischen Botschaft in die Stadt. In Berlins Mitte demonstriert er nun bis zum 9. Februar, was sein Schöpfer über ihn erklärte: „Fruchtbare Gedanken erfüllen seinen Geist.“

Beim Aufstellen der Skulptur wurde zunächst weniger gedacht. „Schildbürgerstreich“, „typisch Berlin“ und dergleichen mehr muss sich der Polizist anhören, der den berühmten Denker bewacht. Die Skulptur ist ordentlich eingezäunt und ebenso ordentlich auf zwei Tafeln an seinem hohen Podest beschriftet. „Sogar auf Französisch“, freut sich ein junges Mädchen – und gibt wenig später enttäuscht wie alle auf. Die Schrift ist zu weit weg. „Typisch Berlin“ ist das ausnahmsweise nicht. Die Franzosen übernehmen die Verantwortung: Das Lese-Problem sei schon bekannt – „wir ändern das“, hieß es aus der Botschaft. hema

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