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Nicht zu realitätsnah, bitte!: Deutschenfeindlichkeit zurück in die Schublade

Für die Debatte um Deutschenfeindlichkeit muss vielleicht bald ein neuer Name her. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft macht bereits einen Rückzieher und will den Begriff nicht mehr verwenden. Er sei eine Kreation der Rechtspopulisten.

An vielen Berliner Schulen werden deutsche Kinder häufig von anderen, die nicht aus Deutschland stammen, als Schweinefresser, Hunde oder Huren beschimpft. Dieses Phänomen musste sogar die häufig realitätsblinde GEW als existierend anerkennen. Dennoch hat sich die Gewerkschaft jetzt darauf geeinigt, Deutschenfeindlichkeit nicht mehr Deutschenfeindlichkeit zu nennen. Denn: Dieser Begriff sei „von Rechtspopulisten als Kampfbegriff gegen das Wort Ausländerfeindlichkeit erfunden worden“.

Zack, ist die Zahnpasta wieder in der Tube. Irgendein Politbüro hat getagt und festgestellt, dass die realitätsnahe Bezeichnung der Realität unerwünscht sei, weil sie am beliebten Dogma der Ausländerfeindlichkeit als dem zentralen Problem des Berliner Alltags zu kratzen geruht. Stattdessen ergeht wieder ein wohlfeiler Aufruf gegen den „wachsenden antiislamischen Rassismus“, der real an den Schulen nicht die geringste Rolle spielt.

Durch diesen argumentatorischen Doppeloxer ist dann immerhin klargestellt, dass an allem die antiislamistischen rassistischen Rechtspopulisten schuld sind. Ein schönes Beispiel angewandter interkultureller Kompetenz.

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