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Berlin: Nix-Design von Barbara Gebhardt heute im "Espace Créateurs" des Kaufhauses Lafayette

"Nur Mode ist dumm. Nur Funktion ist langweilig", lautet das Motto von Barbara Gebhardt, der Designerin des Labels Nix, das auch im "Espace Créateurs" der Galéries Lafayette vertreten ist.

Von Susanna Nieder

"Nur Mode ist dumm. Nur Funktion ist langweilig", lautet das Motto von Barbara Gebhardt, der Designerin des Labels Nix, das auch im "Espace Créateurs" der Galéries Lafayette vertreten ist. Sie entwirft Kleidung, in der sich Träger oder Trägerin (es gibt Nix für Damen, Herren und Kinder) "zu Hause fühlen" soll. Also keine Verzierungen nur um der Dekoration willen, sondern funktionale Mode, die den Anforderungen des modernen Großstadtlebens gerecht wird und gleichzeitig kleidsam ist.

Das bedeutet nicht, dass Nix-Kleidung keine spielerischen Details besitzt oder gar humorlos ist. Es heißt nur, dass die Details immer eine Funktion haben. Da gibt es zum Beispiel eine eingenähte Reißverschlusstasche in der Stola, dann die sogenannte Muffmütze, die mal den Kopf, mal die Hände wärmt, oder den Handschuhärmel, sommers ohne, winters mit Daumen und immer ohne Finger. Der ist ein Relikt aus den Anfangszeiten, als Barbara Gebhardt und ihre damalige Geschäftspartnerin Angela Herb auf dem Winterfeldtmarkt fingerlose Handschuhe und Dessous verkauften, weil man dafür so wenig Material braucht, dass auch die beiden Schülerinnen des Lettevereins sich die Produktion leisten konnten.

Später hatten sie einen Laden in der Auguststraße, in dem sich die Szene vom Tacheles und den umliegenden besetzten Häusern für den harten Alltag einkleidete. Inzwischen führt Barbara Gebhardt das Label Nix alleine, hat im vergangenen November ein Geschäft in den frischrenovierten Heckmann Höfen zwischen Oranienburger und Ausguststraße eröffnet und kontinuierlich ihren Stil verfeinert. Längst rekrutiert sich ihre Klientel nicht mehr nur aus einer bestimmten Szene, und ihre Kunden sind nicht mehr nur die ganz Jungen.

Einzelne Stücke wie das lange Schlauchkleid aus geripptem Ringelstrick in kräftigem Violett sind zwar ein Gag für eine Saison, doch im Allgemeinen hält Barbara Gebhardt nichts von Hypes, die nach ein paar Monaten aus der Mode kommen. Die Einzelteile sollen untereinander gut kombinierbar sein und zu jeder Tageszeit passen. Sie bevorzugt die Farbe Grau und leichte, moderne Materialien. Für Herren gibt es im Winter 2000 Kapuzen- oder Reißverschlussjacken aus weichem Material, andererseits auch ein elegantes schmales Flanelljackett mit Noppenkragen, zu dem eine weit fallende Hose gehört - ein Kontrast, wie Gebhardt ihn liebt.

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