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Berlin: Noch herrscht Funkstille

Ein Käufer für Gebäude und Studios des früheren DDR-Radios ist gefunden. Wie geht es weiter?

Ein „Geschenk des Himmels“ nennt Dietrich Fischer den Verkauf des ehemaligen Rundfunkgeländes der DDR in der Nalepastraße. Er vertritt die Firma Media City Adlershof, die das Areal im Berliner Südosten verwaltet. Auch der Berliner Senat ist froh, dass wie berichtet der Kaufvertrag mit der „IB Innovative Beteiligungs GmbH“ unterzeichnet werden konnte, die nun das 13,2 Hektar große Gelände übernommen hat .

„Wir sind erleichtert, dass es endlich verkauft ist“, sagt Matthias Kolbeck, Sprecher der Senatsfinanzverwaltung. Über neun Jahre lang suchten die fünf neuen Bundesländer und das Land Berlin als Eigentümer nach einem Käufer.

Dietrich Fischer von der Media City hat am Ende gar nicht mehr recht glauben können, dass der Komplex mit einem der größten Musikstudios der Welt doch noch einen neuen Besitzer finden würde. Dutzende Interessenten habe es gegeben, die aber immer wieder abgesprungen seien, sagt er. Zu kompliziert waren die Vorschriften, die es zu beachten galt, zu groß die Verpflichtungen, die sich daraus ergaben. So befindet sich das direkt an der Spree gelegene Grundstück, von dem aus der Rundfunk der DDR gesendet hatte, in einer Wasserschutzzone. Obendrein ist der Boden möglicherweise kontaminiert. Zudem gelten strenge Denkmalschutzvorschriften, vom schlechten Zustand der 40 Gebäude auf dem Gelände und der veralteten Haustechnik ganz zu schweigen.

Zurzeit befinden sich 150 Mieter auf dem Gelände, darunter Musiker, Drehbuchautoren und Designer. Über den Verkauf wurden sie per Rundschreiben informiert, allerdings haben sich die neuen Eigentümer über ihre künftigen Pläne nicht geäußert. „Die Käufer wollen den Studiobetrieb fortführen“, sagt Matthias Kolbeck von der Senatsfinanzverwaltung.

Seit 13 Jahren ist auch Klaus Peter Beyer mit dem Filmorchester Babelsberg in der Nalepastraße ansässig. In den riesigen, speziell konstruierten Orchestersälen arbeiteten die Musiker mit zahlreichen Größen wie Daniel Barenboim zusammen. Er habe vor allem die „komfortable Arbeitsatmosphäre“ zu schätzen gelernt und hofft nun, künftig auch weiterhin auf dem Gelände bleiben zu können.

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