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Berlin: Noch mal mit Gefühl

VON TAG ZU TAG Frederik Hanssen erlaubt sich beim Thema Musical zwei Minuten Nostalgie Vielleicht hat Maik Klokow Recht. Vielleicht sind die Zeiten der subventionierten Bühnen vorbei.

VON TAG ZU TAG

Frederik Hanssen erlaubt sich beim Thema Musical zwei Minuten Nostalgie

Vielleicht hat Maik Klokow Recht. Vielleicht sind die Zeiten der subventionierten Bühnen vorbei. Vielleicht muss es in einer lebendigen Stadt so sein, dass nicht nur Wohnhäuser, Schulen und Kirchen abgerissen werden, sondern eben auch Theater. So wie in New York. Und doch fällt es einem bekennenden Liebhaber der Leichten Muse schwer, die drohende Zerstörung des MetropolTheaters so unsentimental zu sehen wie der Deutschland-Chef des Musicalkonzerns Stageholding. Das Operettenhaus ist in einem schrecklichen Zustand, eine Renovierung enorm teuer – doch ist die Symbolkraft des Hauses denn gar nichts wert? Im Metropol-Theater wurde Musikgeschichte geschrieben, hier tanzte die erste Republik auf dem Vulkan, hier spielte die Staatsoper nach dem Krieg, hier wurde zu DDR-Zeiten der letzte Versuch gemacht, das Genre Operette zu vergegenwärtigen. Wo mit (Unterhaltungs-)Kunst Geld zu machen ist, entstehen zwar neue Häuser, doch zumeist sind es seelenlose Theater-Hüllen wie die Neue Flora in Hamburg oder das Potsdamer Platz Theater. Austauschbar wie die geklonten Shows, die hier durchgereicht werden.

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