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Berlin: Noch strampelt die Bahn

Bis zu 800 Mal pro Tag werden die 2000 Call-a-bike-Fahrräder täglich ausgeliehen

Pro Tag werden die 2000 Berliner Call-a-bike-Räder der Deutschen Bahn bis zu 800 Mal ausgeliehen. 5200 Nutzer haben sich in Berlin registrieren lassen. 60 Prozent davon sind zwischen 18 und 35 Jahren alt. Ältere dagegen schwingen sich selten auf eines der silbernen Räder: Nur zehn Prozent der Ausleiher sind über 50 Jahre. Diese Zahlen nannte Bahnsprecher Burkhard Ahlert gestern dem Tagesspiegel: „Wir sind zufrieden mit dem Start.“ Heute soll diese erste Bilanz offiziell vorgestellt werden.

Seit dem 31. Juli diesen Jahres stehen in der Innenstadt 2000 dieser Mieträder, bislang gab es dieses Angebot nur in München. Der Vandalismus sei nach sechs Wochen schon wieder zurückgegangen, sagte Ahlert. In den ersten Wochen waren vor allem „reihenweise die Sättel geklaut“ worden. „Das war ein Phänomen“, sagte Ahlert. „Es gibt immer mal wieder Diebstähle und Beschädigungen, aber das ist nicht bedrohlich für das Projekt.“. Komplette Räder seien noch nicht abhanden gekommen.

Ihr anfangs genanntes Ziel – jedes Rad einmal täglich verleihen – hat die Bahn jedoch nicht erreicht, was sicherlich auch an der sparsamen Werbung liegt. Statt 2000 Fahrten gab es „an Spitzentagen“ lediglich 800 – und das bei dem ausgezeichneten Radelwetter der vergangenen Wochen. 40 Prozent der Berliner Kunden haben eine Bahncard, können die gut 1000 Euro teuren Räder also für nur drei Cent pro Minute leihen.

In München war Call a bike im Oktober 2001 gestartet worden; dort sind 1100 Räder in der Innenstadt verteilt. 9500 Nutzer sind mittlerweile registriert, mehr als 54 000 Mal wurden die Räder dort genutzt – am stärksten bei schönem Wetter und an Wochenenden. In München wurden 600 Fahrten am Tag gezählt – pro Tag wird also jedes zweite Fahrrad einmal ausgeliehen. Unter der Woche wurden die vollgefederten Räder im Schnitt für eine Stunde, am Wochenende für 80 Minuten ausgeliehen. Für Berlin liegen für die Ausleihdauer noch keine Zahlen vor. Allerdings stehen die Räder auch in Berlin nicht immer da, wo sie sollen: nämlich an Kreuzungen innerhalb des S-Bahn-Ringes. Nur dort dürfen die Räder nach Gebrauch abgestellt werden – oder es wird eine Strafgebühr zwischen 2,50 und 20 Euro kassiert. Informationen unter www.callabike.de

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