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Berlin: Noch zwei Tage fehlen zum Jahrhundert-September

Noch zwei Tage, und dann schlägt der September doch noch alle Rekorde. Jetzt schon ist er der zweitschönste des Jahrhunderts.

Noch zwei Tage, und dann schlägt der September doch noch alle Rekorde. Jetzt schon ist er der zweitschönste des Jahrhunderts. Gestern wurde mit mehr als 25 Grad der elfte "Sommertag" des Monats registriert. Konkurrent ist nur noch der September 1947. Damals maßen die schwitzenden Meteorologen in Dahlem 13 solcher warmen Tage, schaffen wir das noch? "Es wird knapp," sagt Thomas Globig bei Meteofax, mehr als "um 25 Grad" wagen die Meteorologen für heute und morgen nicht vorauszusagen. So könnte ein einziges Zehntel Grad in den nächsten Tagen über das statistischen Jahrhundertblick entscheiden.

Kaum jemand glaubt, dass das der Herbst ist. Aber der mediterranen Atmosphäre zum Trotz: Der September ist der erste Herbstmonat. Wahrlich, auch der Herbst hat also seine schönen Tagen. Die Hälfte des Monats ist erst vergangen, aber schon hat der Monat 91 Prozent seines normalen Sonnenscheins geliefert. Kehrseite der Medaille: Es ist knochentrocken. Nur vier Prozent des Regensolls sind bisher gefallen. Globig prognostiziert für die nächste Woche zwar kühleres und wechselhaftes Wetter, aber durchschlagend wird es vorerst wohl nicht regnen.

Wer hat am meisten von diesem schönen Sommer und Frühherbst profitiert? Vielleicht die Langfrist-Meteorologen der FU. Einen "Traumsommer" hatte der Tagesspiegel im Frühjahr unter Berufung auf die Experten vorhergesagt, der Segler-Zeitschrift "Yacht" war es gleich einen "Supersommer" wert. Und der September: "Lauschig und trocken" sollte er sein. Das kann man wohl sagen.

Abkühlung gab es nur noch in den Bädern. Doch obwohl die Besucherzahlen sich sehen lassen können, blicken die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) auf einen durchwachsenen Badesommer zurück. "Der Mai und der Juni waren keine guten Monate", sagt BBB-Chef Günter Kube. Im Juli sind dann zwar die Massen in die Bäder geströmt, während sich im August aber die Ferien und viele sonnenlose Tage negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt haben. "Die Menschen gehen nur bei Sonnenschein in die Bäder." Der August sei zwar warm und schwül gewesen, doch viel Sonne habe es nicht gegeben.

Bis Juni zog es 4,68 Millionen Menschen in die Bäder. 1998 waren es im ersten Halbjahr insgesamt 5,04 Millionen gewesen. Erst im Juli und August kamen mehr Besucher. Vor allem der Juli, in dem die Bäderbetriebe 1,48 Millionen Besucher zählten, hat zu einem guten Abschluß der Sommer-Saison beitragen. "Wenn jetzt der September noch länger so schön bleibt, können wir die Vorjahreszahlen überschreiten", meint der Bäder-Chef.

pen, se

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