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Noten stark entscheidend: So wählen Schulen jetzt die Kinder aus

Auswahlkriterien an den weiterführenden Schulen: An 100 Schulen wird in Zukunft die Durchschnittsnote der Bewerber entscheiden sein, 14 Schulen haben mehrere Kriterien festgelegt.

Auf diesen Tag haben die Familien von rund 25 000 Sechstklässlern mit Spannung gewartet: Die Bildungsverwaltung hat den weiterführenden Schulen am Freitag die Genehmigungen für die Auswahlkriterien bei der Aufnahme ihrer Schüler erteilt. Damit steht fest, dass künftig an 100 Schulen, darunter 54 Sekundarschulen und 46 Gymnasien, die Durchschnittsnote der Bewerber entscheidend sein wird. 14 Schulen entschieden sich für mehrere Kriterien: In der Regel wollen sie die Durchschnittsnote mit einem weiteren Kriterium wie etwa einem profilbezogenen Test kombinieren. Nach Begabungen wie musischen, sportlichen, mathematisch-naturwissenschaftlichen oder bilingualen Fähigkeiten wollen 30 Schulen auswählen.

„Die Inanspruchnahme unterschiedlicher Möglichkeiten zeigt, dass die Entscheidung richtig war, verschiedene Angebote für die Kriterienwahl zu unterbreiten, aus denen die Schulen verantwortungsvoll ausgewählt haben“, so Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD). Zukünftig können Schulen bei Übernachfrage diese eigenen Kriterien bei 60 Prozent der vorliegenden Bewerbungen anwenden, um Schüler selbst auszuwählen. Weitere 30 Prozent der Plätze werden ausgelost. Zehn Prozent sind so genannten Härtefällen vorbehalten. Was ein Härtefall ist, entscheiden Schule und Schulamt. Anders als geplant, gilt es nicht mehr als Härtefall, wenn man ältere Geschwister auf der Schule hat (wir berichteten). Mit dem neuen Verfahren wurde für den Fall einer überhöhten Bewerberzahl das umstrittene Wohnortprinzip abgelöst, bei dem letztlich die BVG-Verbindung entschied.

Der Anmeldezeitraum für die weiterführenden Schulen dauert vom 7. bis 18. Februar. Die Bildungsverwaltung wies darauf hin, dass die Eltern durch „umfangreiches Material“ und Info-Veranstaltungen im Januar aufgeklärt werden. Landeselternsprecher Günter Peiritsch hält die neuen Aufnahmebestimmungen für Eltern „in hohem Maße verwirrend und schwer zu durchschauen“. Zudem sei in den sechsten Klassen jetzt ein enormer Notendruck entstanden, den es in dieser Form in Berlin noch nicht gegeben habe. Darüber hinaus sind viele Eltern in Sorge, weil sie nur an der Schule ihrer Erstwahl am Losverfahren teilnehmen können. An den zwei alternativ von den Eltern zu nennenden Schule unterzukommen, ist schwer, da die Plätze dort oftmals schon durch die Erstwunsch-Schüler belegt sind, wenn es sich um attraktive Schulen handelt..

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