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NS-ARCHITEKTUR: Kalendermotiv: Görings Forsthaus

Es sollte ein hübscher Kalender sein, Titel: „Gut bedacht – Forstgebäude des Landesbetriebs Forst Brandenburg“. 10,85 Euro, Auflage 2000 Stück – der Kalender soll die Forsthäuser als Zeugnis zeigen, wie Förster und Waldeigentümer zu jeder Zeit ein hochwertiges Kulturgut hüten.

Es sollte ein hübscher Kalender sein, Titel: „Gut bedacht – Forstgebäude des Landesbetriebs Forst Brandenburg“. 10,85 Euro, Auflage 2000 Stück – der Kalender soll die Forsthäuser als Zeugnis zeigen, wie Förster und Waldeigentümer zu jeder Zeit ein hochwertiges Kulturgut hüten. Nun aber hat Brandenburgs Agrarministerium die Auslieferung gestoppt. Auf dem Titelfoto ist die Revierförsterei Schorfheide zu sehen, zu der es im Text heißt, sie sei „1935 auf Befehl des Reichsforstmeisters Göring im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau seines Landsitzes ,Carinhall‘ erbaut“ worden. Dann ist von einer heimatgerechten Bauweise und der gut passenden schwarz-braunen Farbgebung die Rede. Kein Wort zur Rolle von Reichsmarschall Göring im Dritten Reich, keine Einordnung, dass Carinhall Göring zeitweise als Machtzentrale diente. Die Führung der Landesforsten fand nichts Schlimmes daran, eine politische Botschaft sollte mit dem Bild vom ansehnlichen Haus nicht verbunden werden. Das Agrarministerium schritt ein. Der „unsensible“ Begleittext habe jede kritische historische Einordnung vermissen lassen, hieß es. Die 2000 Exemplare werden vernichtet. axf

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