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Berlin: Nur drei ausgezeichnete Parkhäuser in Berlin

Obwohl der ADAC schon seit 14 Jahren Qualitätssiegel für besonders benutzerfreundliche Parkhäuser vergibt, tragen in Berlin nur ganze drei Parkhäuser die Auszeichnung. Das dritte kam erst gestern dazu: ADAC-Verkehrsvorstand Eberhard Waldau verlieh dem Parkhaus Friedrichstadtpassage der Firma Apcoa Autoparking an der Taubenstraße in Mitte das Qualitätssiegel.

Obwohl der ADAC schon seit 14 Jahren Qualitätssiegel für besonders benutzerfreundliche Parkhäuser vergibt, tragen in Berlin nur ganze drei Parkhäuser die Auszeichnung. Das dritte kam erst gestern dazu: ADAC-Verkehrsvorstand Eberhard Waldau verlieh dem Parkhaus Friedrichstadtpassage der Firma Apcoa Autoparking an der Taubenstraße in Mitte das Qualitätssiegel. In der unterirdischen Anlage sind drei Parkquartiere auf zwei Ebenen verbunden. Es gibt einen Behindertenaufzug und kostenlose Fahrradstellplätze. Am wichtigsten sei aber, dass der Parkhausnutzer den Ort als sicher empfinde, sagte Waldau. Er müsse bei langsamer Fahrt ohne Schrammen an seinem Auto ein- und ausfahren können und menschliche Helfer finden, ohne lange suchen zu müssen. In vielen Parkhäusern sei dies nicht der Fall. Helle Beleuchtung, breite Fahrspuren und deutlich sichtbare Markierungen und Hinweise zählten ebenfalls zu den Kriterien, die die Jury überzeugten.

Bisher hängt die Plakette nur an drei Berliner Parkhäusern, darunter dem im Sony Center. Seit 1987 können sich Parkplatzbetreiber um das Zertifikat bewerben. Nach Ansicht des ADAC wird der Preis unter anderem deshalb so selten vergeben, weil viele Parkhäuser die Kriterien nicht erfüllen - zum Beispiel besonders große Mutter-Kind- oder Behindertenplätze. Auch das Parkhaus im Sony Center gehört zu Apcoa. Beide Häuser seien für Kurz- und Dauerparker geeignet, lobt der ADAC. Günstig sei der so genannte Kulturtarif - von 19 Uhr bis Mitternacht betrage die Gebühr nur fünf Mark. In der Regel kosten die Gebühren in der Innenstadt drei bis vier Mark pro Stunde.

Als erstes erhielt Anfang der 90er Jahre das Parkhaus in der Meinekestraße in Charlottenburg die Auszeichnung. Dort gibt es zum Beispiel Frauenparkplätze in der ersten Etage in der Nähe des Fahrstuhls.

Weder der ADAC noch der Senat haben Zahlen, wie viele Parkhäuser es in Berlin gibt. Denn die meisten werden privat betrieben. Sehr viele Parkhäuser sind in den fünfziger und sechziger Jahren gebaut worden, als ihr Bau für die Architekten noch völlig neu war. Damals galt schon die Vorstellung als Luxus, dass mehrere hundert Wagen übereinander geparkt werden können.

Bayreuther Straße: Betonpfeiler im Weg

Das Kundenparkhaus des Baumarktes "Bauhaus" in der Bayreuther Straße in Schöneberg ist eines der Beispiele, das der ADAC nicht unter "benutzerfreundlich" versteht. Enge und schlauchartige Gänge verbinden mehrere Stockwerke miteinander. Die Parknischen sind nicht nummeriert, und unzählige Betonpfeiler stehen den Autofahrern regelrecht im Weg.

Ansbacher Straße: Kein Durchblick

Behindertenparkplätze, nummerierte Parkbuchten, Durchblicke im Mauerwerk, durch die herannahende Wagen gesehen werden könnten, oder hell beleuchtete Gassen gibt es in dem Parkhaus in der Ansbacher Straße in Schöneberg nicht. Das Prädikat "benutzerfreundlich" würde der Betreiber für seine Anlage in diesem Zustand garantiert nicht bekommen.

Knesebeckstraße: Enge Gassen

Auch in dem Parkhaus in der Knesebeckstraße in Charlottenburg ist das Ein- und Ausparken zum Teil nicht einfach, weil enge Gassen dem Einparker nicht viel Bewegungsmöglichkeit bieten. Das fünfstöckige Gebäude wurde 1957 eröffnet. Wenigstens hat das Parkhaus einen Wächter, der in seiner Kabine an der Einfahrt erklären kann, wo der Parkautomat steht.

Suzan Gülfirat

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