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Berlin: Nur häufige Kontrollen helfen

Dass die Ordnungsämter zu wenig gegen Verwahrlosung zu tun scheinen, ist nicht bloß ein Berliner Phänomen. Der Soziologin Nathalie Hirschmann zufolge sind Bürger in großen Städten oft unzufrieden mit den Ordnungsbehörden.

Dass die Ordnungsämter zu wenig gegen Verwahrlosung zu tun scheinen, ist nicht bloß ein Berliner Phänomen. Der Soziologin Nathalie Hirschmann zufolge sind Bürger in großen Städten oft unzufrieden mit den Ordnungsbehörden. Das habe zwei Gründe: Zuständigkeiten sind nicht klar geregelt – in Berlin gibt es Unterschiede zwischen den Bezirken. Und: Gemessen an ihren Aufgaben haben die Behörden zu wenig Personal. In Berlin könnten die Ordnungsämter besser funktionieren, wenn ihre Organisation überall die gleiche wäre. Und sie wären wohl erfolgreicher, wenn Ordnungsamtsmitarbeiter mit anderen Behörden und mit engagierten Bürgern eng zusammenarbeiten könnten. „Polizierende Präsenz“ nennen das die Fachleute: Ordnungsämter, Polizei und private Sicherheitsdienste gehen gemeinsam ein Problem an. Von reiner Repression hält Hirschmann in Anbetracht der Personalausstattung der Ordnungsbehörden wenig: die treffe meist doch nur die gesellschaftlichen Randgruppen. Kontrollen – ob in Sachen Hundeverordnung oder Grillen im Tiergarten – machen nur Eindruck, wenn sie nicht nur einmal im Jahr erfolgen, sondern wiederholt: „Das setzt sich pädagogisch ganz anders fest.“ wvb.

Nathalie Hirschmann ist Soziologin. Sie arbeitet an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung am Forschungsprojekt „Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt“

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