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Kallbach

© privat

Obama in Berlin: Sicherheitsleute: Immer einen Schritt voraus

Wenn der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama nach Berlin kommt, dann muss auch für seine Sicherheit gesorgt werden. Ein Ring von Bodyguards übernimmt diese Aufgabe.

Hunderte halten die Augen auf, wenn Barack Obama am morgigen Donnerstag nach Berlin kommt. Um die Sicherheit des designierten US-Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei kümmern sich seit Tagen zahllose Polizisten. Denn der Schutz eines Politikers hat viel mit dem Abgleichen von Informationen zu tun. Das sagt Mayk Kallbach, Chef von Berlinsecurity und seit 20 Jahren vertraut mit allem, was für die Sicherheit gefährdeter Personen wichtig ist.

Kallbach war als Bodyguard mit dem früheren amerikanischen Präsidenten George Bush senior unterwegs, er hat den streitbaren ehemaligen DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel begleitet, er weiß, dass einen Mann wie Barack Obama mehrere Schutz-Schichten umgeben müssen. Eine entsteht in diesen Stunden. „Vorfeldaufklärung“, sagt Kallbach, bedeutet, dass alle Orte, alle Strecken, die Obama passieren will, auf die Möglichkeit eines Anschlags hin untersucht werden. Die Siegessäule, das Brandenburger Tor stellen die Polizei und den mit ihr zusammenarbeitenden Secret Service nicht vor große Aufgaben. Doch sollte Obama den Checkpoint Charlie besuchen wollen, werden ein paar Wohnungen in der Umgebung überprüft.

Genauso wichtig können Informationen über Menschen werden, die vor Kurzem Wohnungen an sicherheitsrelevanten Orten angemietet haben. Spätestens hier geht das Wissen eines Sicherheitsexperten in die Spekulation über. Denn jemand wie Obama könnte bei einem Auftritt wie dem in Berlin geplanten auch Opfer eines Anschlags werden, weil bei solch einer Gelegenheit der Schock, der Aufmerksamkeitswert extrem groß ist, den Terroristen erreichen wollen. Ein Terroranschlag – da ist sich Kallbach mit vielen Sicherheitsfachleuten einig – ist in Deutschland wahrscheinlicher geworden – er müsste gar nicht unmittelbar gegen die Person Obamas gerichtet sein.

Aber das sind Vermutungen. Sehr konkret, so Kallbach, werde die Arbeit der Personenschützer dann, wenn Obama in Berlin unterwegs ist. Um ihn werde ein äußerer Ring von Sicherheitsleuten gelegt, zu dem Präzisionsschützen ebenso wie Leute gehören, die die Umgebung beobachten. Ein innerer Ring von Bodyguards wird zu garantieren haben, dass Obama bei einem Angriff sicher vom Ort des Geschehens weggebracht werden kann. Die Bodyguards profitieren von der Vorfeldaufklärung – sie haben womöglich Fotos von Leuten gesehen, die im Verdacht stehen, Obama nach dem Leben zu trachten.

Doch der Auftritt in Berlin ist, so Mayk Kallbach, eine relativ sichere Sache im Vergleich zu Obamas Afghanistan-Besuch: „Wir haben ja hier immer noch geordnete Verhältnisse.“ (wvb)

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